Annegret KrampKarrenbauer – die Sekretärin, die Chefin werden will
Annegret wer? Das war bis vor Kurzem außerhalb des Saarlandes die erste Frage, wenn der sperrige Name gefallen ist. Im Saarland war Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) nämlich von 2011 bis zum Februar 2018 Ministerpräsidentin. Die 56-jährige Mutter von drei Kindern will nun Nachfolgerin von Angela Merkel an der Spitze der CDU werden. Und später natürlich Kanzlerin. Doch wer ist die Frau mit dem unverkennbaren Auftreten? Bereits mit 18 Jahren trat die Saarländerin der CDU bei, 1999 kam sie in den Landtag, ab 2000 hatte sie verschiedene Ministerämter inne, ehe sie 2011 schließlich Ministerpräsidentin wurde. Als sie im Februar des Jahres zur CDU-Generalsekretärin gewählt wurde – übrigens mit fast 99%, so viel wie keiner vor ihr in der Geschichte der Union –, trat sie als Ministerpräsidentin zurück. Bereits vor einem Jahr wurde sie als ideale Nachfolgerin für Merkel gehandelt – in einer Umfrage im Dezember 2017 sprachen sich 45 Prozent der CDU-Mitglie-
der für sie als Parteichefin aus. Annegret Kramp-Karrenbauer – sie ist studierte Juristin und Politikwissenschafterin – gilt übrigens als enge Vertraute von Angela Merkel. So wie Merkel einst von Helmut Kohl zur CDU geholt wurde, war es die Kanzlerin, die die Saarländerin als CDU-Generalsekretärin vorgeschlagen hatte. Jetzt könnte sich die Geschichte wiederholen: Merkel löste Kohl ab, am Freitag könnte Kramp-Karrenbauer Merkel beerben. Im Rahmen ihrer „Zuhör-Tour“war sie 16 Wochen in Deutschland unterwegs, um sich bei ihren Mitgliedern vorzustellen. Wohl schon mit dem Hintergedanken, Parteichefin zu werden. Für was steht Annegret Kramp-Karrenbauer? In der Flüchtlingspolitik unterstützte sie anfänglich Merkel, doch je mehr Deutschland dadurch ins Hintertreffen geriet, desto mehr rückte sie von ihrer Chefin ab. Seither schlägt sie schärfere Töne an. „Bei unbegleiteten Minderjährigen sollte eine verbindliche Altersprüfung eingeführt werden“oder „Jemand, der seine Identität verschleiert oder Papiere vernichtet hat, muss mit harten Konsequenzen rechnen“war in der Folge von ihr zu hören. Im November forderte sie gar, dass Straftätern nach einer Ausweisung die Wiedereinreise nicht nur nach Deutschland, sondern auch in den gesamten Schengen-Raum auf Lebenszeit verweigert werden müsse. Ein starke Ansage!