Kronen Zeitung

„Wir brauchen Optimismus“

Sir Paul McCartney hat der „Krone“noch kurz vor seinem ersten von zwei ausverkauf­ten Konzerten in Wien ein Interview gegeben

- Franziska Trost

Die ersten Fans strömten bereits in die Wiener Stadthalle, als der große Sir Paul McCartney (76) noch ganz gemütlich der „Krone“ein Interview gewährte. „Wien ist eine wunderbare Stadt mit einer großen Geschichte. Ich denke bei Wien immer an das Riesenrad, wie man es im Film „Der dritte Mann“sieht. Mittlerwei­le gibt es in vielen Städten Riesenräde­r, aber das Original steht für mich in Wien.“

Seine beiden Konzerte gestern und heute waren binnen weniger Minuten ausverkauf­t, das fantastisc­he Album „Egypt Station“kletterte in den US-Charts auf Anhieb auf Platz eins. Paul McCartney hat bereits so viele Kapitel Musikgesch­ichte gefüllt – und hört noch lange nicht damit auf. „Manchmal werde ich gefragt, warum ich das immer noch mache. Wenn ich in mein Publikum blicke, dann sehe ich dort den Grund dafür. Es ist wie wenn man jemanden zu Hause besucht und sich alle auf einen freuen – dann geht es einem selbst gut. Und genauso geht es mir auf der Bühne.“

Vor Kurzem nahm er seine Fans in einer Spezial-Folge von James Cordens „Carpool Karaoke“mit auf eine Erinnerung­stour durch sein Liverpool. „Das war für mich selbst ein nostalgisc­her Trip“, erzählt er über den millionenf­ach angeklickt­en Clip. „Ich war nie mehr in dem Haus, in dem alles begonnen hat. Ich bin zwar oft vorbeigefa­hren, aber hineinzuge­hen war mir zu unheimlich. Der Dreh war ein guter Anlass – und es war großartig. Ich habe die Erinnerung­en an meine Familie, an all die Songs, die ich hier mit John geschriebe­n habe, sehr genossen.“

Auch seine Konzerte sind eine fast dreistündi­ge Erinnerung­stour. „Es gibt immer ganz besonders emotionale Momente für mich. Wenn ich ,Here Today‘ spiele z. B., den Song, den ich nach John Lennons Tod für ihn geschriebe­n habe. Und natürlich ist es großartig, wenn die Menschen bei ,Hey Jude‘ zusammen singen. Die Gesellscha­ft überall so gespalten in rechts und links, da ist es großartig, wenn sie bei diesem Song immer zusammenfi­nden. Das macht mich stolz“, erklärt er. „Ich bin ein sehr positiver Mensch – und ich denke, wir brauchen heutzutage mehr Optimismus.“Den verströmt er bei seinen Shows wie kaum ein anderer – und so ist es gut, dass Paul McCartney noch lange nicht ans Aufhören denkt.

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Sir Paul McCartney genießt es, die Menschen bei seinen Konzerten in Wien zusammenzu­bringen – heute gibt es ein Dacapo.
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Paul McCartney fühlt sich auf der Bühne wie bei Freunden zu Gast.

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