Kreditlast von 6,41 Millionen
Konzerthaus: Bund, Stadt und Bank tilgen die Schuldenlast
Nach Jahren einer höchst kritischen Finanzsituation ist das Wiener Konzerthaus gerettet: 28 Millionen Euro sollte die ab 1998 eingeleitete Sanierung kosten, die Kosten waren allerdings bis 2001 auf 42,8 Millionen gestiegen. Nun einigten sich Konzerthaus, Stadt Wien und Bund, den offenen Kredit von 6,41 Millionen zu tilgen.
„Das Wiener Konzerthaus ist fixer Bestandteil der heimischen Musikszene und hat sich national wie international einen exzellenten Ruf erarbeitet . . . Das Haus besticht durch hervorragende Qualität, ein innovatives Angebot und eine professionelle Führung. Es freut mich, dass das Konzerthaus jetzt befreit in die Zukunft blicken kann“, meinte gestern Kulturminister Gernot Blümel. „Damit eröffnen sich für diese Institution neue Möglichkeiten, die weiter zu Qualität und Exzellenz beitragen werden.“
Der seit der Generalsanierung des Konzerthauses laufende Kredit von 6,41 Millionen Euro wird zum Jahresende, 17 Jahre nach dem Abschluss der Generalsanierung, getilgt. Gemeinsam fanden die Konzerthausgesellschaft mit ihrem Präsidenten Christian Konrad, der Bund mit Minister Blümel und die Stadt Wien mit Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler eine Lösung.
Bund und Stadt beteiligen sich jeweils mit 1,5 Millionen, die kreditgebende Bank erlässt 320.000 Euro, die restlichen 3,09 Millionen bringt das Konzerthaus aus Eigenmitteln auf.
Konzerthaus-Chef Matthias Naske gestern: „Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung der öffentlichen Hand und ebenso dankbar allen Wienerinnen und Wienern, die das Konzerthaus zu einem der attraktivsten Konzertorte der Welt machen.“Konzerthaus-Präsident Christian Konrad: „Das ist ein Meilenstein in der Geschichte des Hauses.“
Die Wiener Konzerthausgesellschaft, ein überwiegend privat getragener, nicht auf monetären Gewinn gerichteter Trägerverein, betreibt und erhält das Gebäude der Wiener Ringstraßenarchitekten Ludwig Baumann und Ferdinand Fellner & Hermann Helmer bereits in der 106. Saison. Allein die Saison 2011/12 brachte einen Anstieg der Besucherzahlen um 26,6 Prozent. Durch die Schuldenlast war die „langfristige Integrität der künstlerischen Planung und der Unabhängigkeit gefährdet“.