Das Steuer- Ungeheuer von Loch Ness
Wer fürchtet sich vorm Ungeheuer von Loch Ness? Vermutlich niemand, aber die Vorstellung davon reicht, um einen Hauch von Grusel zu empfinden. Sie meinen, das sei halt eine dieser Fantasien, das gibt es in Wirklichkeit nicht?
Oh doch! Nur dass es nicht in einem See herumschwimmt, sondern in der Politik. Finanzminister beschwören das „ Steuer- Ungeheuer von Loch Brüssel“mit Begeisterung, es eignet sich großartig, um von echten und kniffligen Themen abzulenken.
Beispiele gefällig? Da ist dieses Fiskal- Ungeheuer einmal unter der Bezeichnung „ Finanz- Transaktionssteuer“aufgetaucht. Ha, war das eine schöne Hatz! Da ging es gegen „ die Konzerne“, gegen „ die Banken“und vor allem gegen „ die Spekulanten“. Wer will da nicht dabei sein?
Tja, es kam, wie es kommen musste: Dieses Steuer- Ungeheuer hat sich immer wieder zurückgezogen, trotz aller Beschwörungen ist es einfach untergetaucht.
Nicht viel anders bei der „ Digitalsteuer“: Auch die hat den Jagdinstinkt geweckt, da ging es plötzlich gegen Google, Apple, Amazon & Co. Die haben doch viele, viele Milliarden, da muss ja was zu holen sein. Also her mit so einer „ Digitalsteuer“!
Aber auch hier scheint das Jagdglück den Politikern nicht hold zu sein. Keine europäische Einigung, daher auch kein Geld.
Ergo werden die Finanzminister kleine Brötchen backen müssen. Statt Milliarden aus der Finanztransaktions- oder Digitalsteuer geht es wieder um den sorgsamen Umgang mit Steuergeld. Ablenkung gelungen, aber das Problem bleibt . . .