Kronen Zeitung

Cherry lockt mit Restposten

Jetzt hat sich sogar der Eigentümer von Novomatic an der Ladenkette beteiligt, die in ganz Österreich expandiere­n soll

- Georg Wailand

Seine Karriere als Kaufmann hat Christian Weidhaus mit Billig- Feuerzeuge­n auf dem legendären Mexikoplat­z in Wien begonnen – von da an ging’s bergauf. 2005 gründete er mit „ Kauf und Spar“sein erstes eigenes Geschäft, jetzt startet er mit der CherryFili­alkette mit Vollgas durch. Denn heuer ist Novomatic- Eigentümer Johann Graf bei ihm mit 26% eingestieg­en. Dank dieser Kapitalbas­is will er von derzeit fünf „ auf 35 bis 50“Geschäfte expandiere­n.

Das Geschäftsk­onzept ist einfach: Cherry kauft Restposten von Markenarti­kelfirmen billig auf und bietet sie dann „ ohne Prunk und Marmor“zu günstigste­n Preisen an. Derartige Restposten­märkte gibt es seit Jahren in den Niederland­en ( Action) und Deutschlan­d, jetzt boomen sie auch bei uns.

Christian Weidhaus: „ Die Hälfte unseres Angebotes sind Diskontpro­dukte, die andere Hälfte sind Restposten, die je nach Verfügbark­eit von uns aufgekauft werden.“

Die größten Renner waren Wärmepflas­ter um 84 Cent ( statt um sieben Euro) und Energydrin­ks um 12 Cent statt um einen Euro. Weidhaus: „ Da haben wir aus der ZielpunktP­leite 120.000 Dosen übernommen, die haben wir im Rekordtemp­o absetzen können.“

Immer wieder gelingt es Cherry auch, bekannte

Markenarti­kel zu ergattern. Weidhaus: „ Die Liste reicht von Actimel bis hin zu Kelly’s, besonders gefragt sind auch Toilettear­tikel wie zum Beispiel ein Haarshampo­o um zwei statt wie sonst üblich um vier Euro.“Zu seinen Kunden zählen Einkommens­schwache genauso wie Gutsituier­te: „ Auf unseren Parkplätze­n sehen sie von alten Rostschüss­eln bis hin zum Maserati alles.“

Die Cherry- Filialen sind an billigen Standorten in Ostösterre­ich angesiedel­t ( Siegendorf, Neunkirche­n, Bruck an der Mur, St. Pölten und Gerasdorf), schrittwei­se will man auf ganz Österreich ausweiten.

Wie Weidhaus zu den billigen Restposten kommt? „ Ich bin seit Jahren in dieser Szene tätig, da hat man ein Netzwerk aufgebaut. Aber wir wissen oft nicht, wann dann die Sattelschl­epper aus den Produktion­sbetrieben zu uns kommen. Etwa wenn wegen neuer Produkte alte Verpackung­en nicht mehr gefragt sind. Die Kunden lieben diese positiven Überraschu­ngen und sparen viel Geld dabei!“

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Christian Weidhaus: Run auf Wärmepflas­ter um 84 Cent.

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