Damen wagen sich auf Saslong
Stell dir vor: Weihnachten steht vor der Tür und . . . plötzlich hat jemand schon jetzt ein herrliches Geschenk für dich.
Für Atle Skaardal, dem FIS- Renndirektor der Damen, war bereits gestern eine Art von Bescherung. Er bekam am Abend, adrett verpackt, einen Ersatzort für Val d’Isere offeriert.
Die geplanten Damenrennen im französischen Nobelort ( am 14. Dezember Kombi, 15. Abfahrt und 16. SuperG) waren dem Schneemangel in den französischen Alpen zum Opfer gefallen. Für die Technik- Rennen der Herren auf der Face de Bellevarde am kommenden Wochenende hatte mandie letzten Batzerln Weiß zusammengekratzt, bei der Abfahrt in La Daille gaben die Franzosen aber w. o.
Ersatzort? Mmmm. St. Moritz wäre logisch gewesen, weil dort die ( Super- G-) Piste ja schon für dieses Wochenende fertig ist. Im Mekka der Reichen scheiterte man aber an der Finanzierung. Dann zeigten Saalbach und Zauchensee Interesse – ohne sich durchringen zu können. Die Skandinavier winkten ebenso ab wie andere französische Orte. Und Italiens übliche Damen- Destinationen.
Skaardal hatte sich am Vormittag schon mit dem ersten rennfreien WinterWochenende seiner Ära abgefunden („ Ein harter Schlag“), da tauchte doch noch eine Alternative auf: Gröden wird am 18. ( Abfahrt) und am 19. Dezember ( Super- G) zwei Rennen übernehmen! „ Ich freue mich. Das war eine richtig harte Arbeit“, lachte Skaardal über sein „ Geschenk“.
Der Damen- Zirkus kehrt damit erstmals seit 1975 auf die Saslong zurück, bei einem Parallelslalom siegte damals im März Monika Kaserer.
Der Ritt über die wilde Herrenpiste im Grödental – das wäre was für Lindsey
Vonn gewesen. Aber die braucht noch länger für ihre Rehab, sagte gestern einmal wie erwartet den Start beim Super- G in St. Moritz ab.