Schlag gegen die „ Tschick- Mafia“
Razzia in illegaler Zigarettenfabrik bei St. Pölten:
Spektakulärer Fund in einer unscheinbaren Lagerhalle im Raum St. Pölten! Nach einem Hinweis und akribischen Ermittlungen konnten Zollfahnder nicht weniger als 32 Tonnen (!) Tabak sicherstellen. Es ist die größte Razzia gegen die internationale Zigaretten- Mafia der Geschichte. Die jetzt entdeckte Menge würde ausreichen, um 160.000 Stangen Tschick herzustellen. Jetzt wird der ganze Tabak verheizt.
In der Lagerhalle mitten in Niederösterreich stapeln sich Hunderte Schachteln aus Karton. Der Tabak stammt wahrscheinlich aus Indien und wurde über Belgien und Polen nach Österreich geschleust. In der jetzt entdeckten Anlage wurden die Blätter aromatisiert, gepresst, neuerlich verpackt und weitertransportiert – in illegale Fabriken in Nordosteuropa, wo sie schließlich zu Zigaretten gedreht werden und auf dem Schwarzmarkt landen. Durch die verschiedenen Arbeitsschritte in mehreren Ländern können die
Die Zigarettenmafia agiert grenzübergreifend. Dieser Aufgriff war nur durch den professionellen und entschlossenen Einsatz unserer Zöllner möglich. Finanzminister Hartwig Löger
Täter ihren Schaden gering halten, sollten sie, wie in diesem Fall, erwischt werden.
Der Rohstoff selbst ist beinahe wertlos – erst in Zigarettenform wird er für die international agierende Bande interessant. Mit der sichergestellten Menge – 32 Tonnen – ließen sich auf legalem Wege Zigaretten im Wert von 7,2 Millionen € verdienen, rechnen Zollfahnder bei einem „ Krone“Lokalaugenschein vor. Der Schwarzmarktwert soll rund 4 Millionen € betragen. Es handelt sich also um Steuerbetrug im großen Stil. Nach einem Tipp und wochenlangen Ermittlungen schlugen die Zollfahnder Mitte November zu. Zwei Arbeiter, ein Lkw- Fahrer sowie deren Chef – alle vier aus Polen – wurden auf freiem Fuß angezeigt. Kleine Fische, denn die Köpfe der Tschick- Mafia sind unauffindbar.
Großlager war nur Spitze des Eisbergs
Das Quartett soll die illegale Fabrik bereits seit Juni betrieben haben. Seitdem dürften hier nicht weniger als 300 Tonnen verarbeitet und weitertransportiert worden sein.