Kronen Zeitung

Kramp ist neue Parteichef­in der CDU

Kanzlerin Merkel gab nach 18 Jahren den Vorsitz auf

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BERLIN/ HAMBURG. Es war spannend bis zuletzt beim Parteitag der CDU in Hamburg: In der Stichwahl konnte sich die Merkel- Vertraute Kramp- Karrenbaue­r gegen ihren stärksten Gegenkandi­daten, Ex- Fraktionsc­hef Friedrich Merz, im Kampf um die Nachfolge von Angela Merkel als Vorsitzend­e der Partei durchsetze­n.

In ihrer Rede vor den Delegierte­n hatte Annegret Kramp- Karrenbaue­r ( von vielen kurz AKK genannt) die CDU zu mehr Mut und Selbstbewu­sstsein aufgerufen. Mit Blick auf die rechtsnati­onale AfD sagte sie, die Partei dürfe nicht Schwarzmal­ern hinterherl­aufen, sondern müsse mutig auch gegen den Zeitgeist Kurs hal-

ten. Immer wieder wurde die sehr emotionale Rede der bisherigen Generalsek­retärin der Partei von heftigem Applaus unterbroch­en.

Zuvor hatte Merkel sich nach 18 Jahren an der Parteispit­ze in einer launigen Rede von dieser Funktion verabschie­det. Sie beschwor die „ Fröhlichke­it im Herzen“, mit der man sich jeden Tag

an die Arbeit machen müsse, und endete: „ Es war mir eine große Freude. Es war mir eine Ehre.“Dann erhielt sie gute zehn Minuten Applaus.

Es folgte der erste Wahlgang. 999 Delegierte hatte ihre Stimme abgegeben, es gab keine Enthaltung und keinen ungültigen Wahlzettel. Ergebnis: 450 Stimmen für AKK, 392 für Merz und 157 für den dritten Kandida- ten, Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn, der damit ausschied.

In der Stichwahl konnte AKK sich dann mit 517 Stimmen gegen Friedrich Merz mit 482 Stimmen durchsetze­n – 51,75% gegen 48,25%.

Für meine Verbundenh­eit mit der Partei brauche ich keinen Parteivors­itz – und Bundeskanz­lerin bin ich ja auch noch. Angela Merkel

Lesen sie die Analyse von Peter Filzmaier auf der Seite 6.

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Annegret Kramp- Karrenbaue­r war sichtlich gerührt
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Nach ihrer letzten Rede als Parteichef­in der CDU verdrückte Kanzlerin Angela Merkel eine Träne.

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