Kfz- Versicherung, aber nix für Pflege
Die Politik hat statt der Migration jetzt die Pflege im Visier – und das ist gut so. Es ist eine der brennendsten sozialen Aufgaben, unser System ist auf diese Herausforderung nicht eingestellt.
Fünf Milliarden fließen jetzt von der öffentlichen Hand in diesen Bereich, und es wird mehr werden ( müssen). Die Gründe liegen auf der Hand: Die Bevölkerung wird stets älter, damit erhöht sich auch der Aufwand für die im Alter auftretenden Krankheiten und die Pflegebedürftigkeit. Diese Ausgaben steigen nicht linear mit dem Alter, sondern „ explodieren“in einer steilen Kurve in den letzten Lebensjahren.
So weit, so klar. Als nun die Regierung mit einer ersten Willenserklärung die Pflege als vorrangig erklärte, reagierte die SPÖ wie mit einem Pawlow’schen Reflex: Eine Milliarde Euro mehr müsste es für die Pflege sofort geben, und der Staat soll alles machen! Aha, dieses Rezept kennen wir: Wenn ein Problem auftaucht, dann soll es mit viel Geld gelöst werden – mit Geld, das natürlich „ von den anderen“, sprich den Steuerzahlern, stammt.
Nein, so einfach sind die Dinge nicht. Die Pflege ist zu ernst, um damit PolitSpielchen zu treiben. Ja, sie wird mehr Geld verschlingen, aber wir brauchen Konzepte, die intelligent und vielschichtig sind. Wo das Engagement der Angehörigen genauso Berücksichtigung findet wie professionelle Betreuung. Fürs Auto gibt es eine verpflichtende Haftpflichtversicherung, für die Pflege, die uns viel unmittelbarer trifft, aber nicht?