„ Wir nehmen uns viel Zeit“
Seit 2013 leitet Dr. Martina KronbergerVollnhofer das mobile Kinderhospiz MOMO. Sie und ihr engagiertes Team begleiten schwerstkranke Kinder und deren Familien zu Hause auf medizinischer und psychosozialer Ebene – mit Ärzten, Krankenschwestern, Sozialarbeitern und vielen ehrenamtlichen Helfern. Das Angebot ist für die betroffenen Familien kostenlos. MOMO ist rein mit Spenden finanziert und muss völlig ohne öffentliche Gelder auskommen.
„ Natürlich würde ich mir da eine Änderung wünschen, wir kämpfen um jeden Euro“, so KronbergerVollnhofer. „ Allerdings haben wir so den Vorteil der Unabhängigkeit, wir können sehr frei agieren. Keiner kann vorschreiben, wie lange wir bei einer Familie bleiben – oder ob sie vielleicht nicht zu 100% ins Programm passt. Das ist ja das Besondere an MOMO: Wir nehmen uns viel Zeit, betreuen nicht nur die Patienten, sondern auch die Angehörigen, vor allem die Geschwister, wir begleiten Spitalsbesuche. Manchmal sind wir reine Sterbebegleiter, manchmal wissen wir, das Kind hat eine Krankheit, an der es sterben wird, aber vielleicht erst in Jahren. Es geht uns um ein gutes Leben bis zum Schluss.
Deswegen sind wir immer sehr nahe am Leben dran, mit all seinen Emotionen. Es gibt so viele Facetten unserer Arbeit, und wir wissen, dass nicht alles in ein Abrechnungsschema passt. Wir brauchen finanzielle Absicherungen, aber nicht zu dem Preis, dass wir in unserem Tun beschnitten werden.“