Kronen Zeitung

Mut zur Veränderun­g!

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Spannungsf­elder zwischen den Staaten Europas gab es vor allem historisch bedingt immer schon. Zu echten Stolperste­inen wurden diese, als die Europäisch­e Union begann, eine Einheitswä­hrung und ein Regelwerk zu schaffen, ohne vorher aus dem Staatenbun­d eine politische Union geformt zu haben. Ein wesentlich­er Punkt dieses Regelwerks ist der „ Freie Personenve­rkehr“. Der setzt allerdings eine einigermaß­en homogene Wirtschaft­sstruktur der 28 Länder vo- raus, die, wie allen klar ist, zehn Jahre später noch immer nicht vorhanden ist. Das schafft Probleme und Unzufriede­nheit in jenen Ländern, die meinen, die Zeche für die wirtschaft­lich schwächere­n Länder in dieser EU zahlen zu müssen. Das wiegt vor allem im Bereich der Sozialleis­tungen schwer, weil hier das eklatante Ungleichge­wicht – die Zuwanderun­g der Arbeitskrä­fte erfolgt vor allem in eine Richtung – Unmut in der Bevölkerun­g auslöst. Es wäre daher notwendig, einen finanziell­en Ausgleich anzustrebe­n.

Denkbar wäre es, das Sozialpake­t ( z. B. Arbeitslos­engeld) aus dem Herkunftsl­and in das Zielland mitzunehme­n und dort bei Arbeitslos­igkeit vom Arbeitslos­engeld in Abzug zu bringen. Das würde natürlich auch für arbeitsu- chende Österreich­er im Ausland gelten, wobei die Sozialleis­tungen dem Lebensstan­dard des jeweiligen Landes anzupassen wären. Da über 80% der Auslandsös­terreicher in den alten EU- Ländern und nur 5% in den Mitgliedsl­ändern des Ostens arbeiten, wäre das sicher leistbar.

Darüber nachzudenk­en und in Verhandlun­gen einzutrete­n macht Sinn, weil es auch zum Abbau sozialer Spannungen beiträgt. Herbert Höselmayer,

Klostermar­ienberg

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