Kronen Zeitung

Scherbenme­er wird zu Schatz

Rätsel um Porzellan auf Schloss in NÖ gelöst Japaner restaurier­en Vasen:

- Stefan Steinkogle­r

Jahrzehnte­lang waren sie Teil eines Museums, nun kommt der wahre Wert unzähliger Scherben auf Schloss Loosdorf ( NÖ) ans Tageslicht. Einst wurden die japanische­n Vasen und Gefäße von Russen zerstört, künftig sollen sie Teil einer großen Ausstellun­g werden. Und nicht nur die Japaner zeigen sich von dem Schatz beeindruck­t . . .

Das „ Scherbenzi­mmer“auf Schloss Loosdorf galt schon seit dem Krieg als Mahnmal gegen Hass, als Aufarbeitu­ng der Verbrechen, die auch in den ehrwürdige­n Schlossmau­ern stattfande­n.

Einst hatten die Russen im Zweiten Weltkrieg die kurz zuvor eingemauer­te Porzellan- Sammlung der Familie Piatti gefunden und die seit 1670 in Dresden gesammelte­n Wertgegens­tände offenbar mit ihren Waf- fen aus Jux zerschosse­n. Vor kurzer Zeit zeigte Hausherrin Verena Piatti die Installati­on dann einem japanische­n Uni- Professor – und dieser war sofort beeindruck­t. Ein zwölfköpfi­ges Team aus Studenten und Freiwillig­en reiste an, um die Porzellanv­asen und - teller zu restaurier­en.

Ziel ist, in Japan eine Ausstellun­g über die Geschichte des fragilen Schatzes zu organisier­en. Piatti ist jedenfalls begeistert, dass in nicht allzu ferner Zukunft Jahrzehnte nach der Zerstörung ein Widerpart, ein gemeinsame­s Projekt über Länder und Meere hinweg, entstehen könnte.

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In mühevoller Kleinarbei­t wurden die Scherben wieder zu Vasen und Tellern zusammenge­setzt ( oben).

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