Scherbenmeer wird zu Schatz
Rätsel um Porzellan auf Schloss in NÖ gelöst Japaner restaurieren Vasen:
Jahrzehntelang waren sie Teil eines Museums, nun kommt der wahre Wert unzähliger Scherben auf Schloss Loosdorf ( NÖ) ans Tageslicht. Einst wurden die japanischen Vasen und Gefäße von Russen zerstört, künftig sollen sie Teil einer großen Ausstellung werden. Und nicht nur die Japaner zeigen sich von dem Schatz beeindruckt . . .
Das „ Scherbenzimmer“auf Schloss Loosdorf galt schon seit dem Krieg als Mahnmal gegen Hass, als Aufarbeitung der Verbrechen, die auch in den ehrwürdigen Schlossmauern stattfanden.
Einst hatten die Russen im Zweiten Weltkrieg die kurz zuvor eingemauerte Porzellan- Sammlung der Familie Piatti gefunden und die seit 1670 in Dresden gesammelten Wertgegenstände offenbar mit ihren Waf- fen aus Jux zerschossen. Vor kurzer Zeit zeigte Hausherrin Verena Piatti die Installation dann einem japanischen Uni- Professor – und dieser war sofort beeindruckt. Ein zwölfköpfiges Team aus Studenten und Freiwilligen reiste an, um die Porzellanvasen und - teller zu restaurieren.
Ziel ist, in Japan eine Ausstellung über die Geschichte des fragilen Schatzes zu organisieren. Piatti ist jedenfalls begeistert, dass in nicht allzu ferner Zukunft Jahrzehnte nach der Zerstörung ein Widerpart, ein gemeinsames Projekt über Länder und Meere hinweg, entstehen könnte.