Sprechende Tiere zu Weihnachten
Ich bin leider a Melancholiker. Oft denk i ma, wia schön wars no als Kind. Besonders jetzt zur Weihnachtszeit packt mi de Melancholie. I lahn mi zruck bei aner guaten haßen Tasse Tee und denk zruck, wia i als Bua z Weihnachtn am Hof bei de Großeltern de Tiere gfüttert hab und ma dacht hab, am 24. Dezember könnens dann endlich mit mir redn“, schilderte Anton W. vor Gericht.
„ So auch an jenem Weihnachtn, als i sieben Jahr alt war. Der Hofknecht, der Poidl, hat se an Scherz erlaubt und is hinter aner Kuah gstandn. I hab eahm net gsehn. Und er hat so tan, als würde de Kuah mit mir redn. I waß no, i war so erfreut, dass de Fanny, so hat de Kuah ghaßn, mit mir gredt hat. I war so selig. Und was de alles von mir gwusst hat. Dass i in der zweiten Klasse war. Dass der Karli mei bester Freund war. Dass die Muatter oft mit mir schimpfn hat müssn, weil i so schlampig des Gwandl immer anzogn hab.
Ja, des warn no Zeiten. Mittlerweile is der Poidl scho lang versturbn. Aber der Gedanke, dass de Tiere in der Heiligen Nacht mit uns Menschen reden können, den find i no immer schön. Deshalb bin i in Poidls Fußstapfn treten und hab mi unlängst auf an Adventmarkt samt Lebendkrippe zu de Viecher gstellt, währenddessn de liaben Buam von mein Brudern herumglaufn san.
Na, i merk, dass der Philipp auf a Viecherl starrt. I halt ma de Hand vurn Mund und sag: , Es is zwar noch nicht Weihnachten, aber das ist eine Sprechprobe. Am 24. darf und will ich mit den Menschen sprechn. Du bist der Philipp, stimmts?’, frag i den Klanen. , Ja, und wer bist du?’ , I bin der Esel, der vor dir steht und heiße Stanislaus. I freu mi scho so auf Weihnachtn. Du auch?’
So hat se a liabes Gespräch zwischn mir, dem Esel, und dem Philipp entsponnen. Wenn da net a alte Frau plötzlich mit an Regenschirm auf mi einghaut und mi wüld beschimpft hätt. Was i da tua, warum i den armen Buam da in die Irre führ. Sie hat glaubt, es is ein mir unbekanntes Kind. Dabei hab i ma ja mit mein Neffn an Spaß erlaubt. I hab a Murdstrumm Beule am Schädel.“
Die betagte Dame muss Schmerzensgeld an „ Onkel“Toni zahlen.