Brennnessel an Wintertagen
Liefert wertvolle Spurenelemente
Wer jetzt ins Freie geht, darf sich nicht allzu viel anVegetation und schon gar keine Blumen oder duftenden Wiesen erwarten. Vielmehr riecht es nach Feuchtigkeit, nach bloßer umgeackerter Erde oder eben nach Schnee, sollte dieser wider alle Erwartung heranziehen. Es ist nun einmal die Zeit, wo die pflanzliche Natur ruht und frische Kräfte sammelt, um beim erneuten Ansteigen des Sonnenlaufes und der damit verbundenen höheren Temperaturen durchstarten zu können. Das heißt jedoch nicht, die Kräuter samt ihren Vorzügen auch im Haushalt ad acta legen zu müssen. Ganz im Gegenteil!
Die Große Brennnessel ( Urtica dioica) kann mir helfen, das zu demonstrieren. Ich denke, dass wir uns um dieses äußerst wertvolle Ge- wächs keine Sorgen machen müssen, was seinen Bestand in der Zukunft betrifft. Denn als sogenannte Kulturfolgerin hat sie es im Laufe der Menschheitsgeschichte gelernt, sich auf brache Flächen in der Nähe von Häusern und Siedlungen zu spezialisieren und sie binnen kürzester Zeit für sich als Standort zu erobern. Ein erhöhter Stickstoffgehalt des Bodens animiert sie dabei noch. Nun wurde schon seit Langem die Erkenntnis gewonnen, dass die Brennnessel sich besonders gut auf die Gesundheit auszuwirken vermag. Das kann unter anderem dadurch geschehen, indem man die Blätter des starken Krautes trocknet und dafür verwendet, einen Tee aufzugießen, der mithilft, das Blut zu reinigen und die Gefäße offen und durchlässig zu halten. Selbst den Haaren tut der Absud gut, wenn man ihn äußerlich zur Anwendung bringt. In den Brennnesseln finden sich wertvolle Spurenelemente und Mineralstoffe wie etwa Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Und kaum jemand vermutet die tatsächliche Präsenz von Vitaminen in den Wuchsteilen derselben. Im Winter ist es also klug, in kleinen Mengen die Vorzüge der Brennnessel in Anspruch zu nehmen.