Die Strafakte des Terror- Schützen
Flüchtiger Schütze ist 20- fach vorbestraft Zwei Todesopfer und 13 Personen verletzt Präsident Macron gerät nun in Bedrängnis
Nach dem tödlichen Weihnachtsterror am Dienstagabend auf dem Christkindlmarkt in Straßburg läuft die Fahndung nach dem Attentäter auf Hochtouren. Der 29- jährige Chérif Chekatt ist bereits mehrfach vorbestraft und saß in Deutschland in Haft. Ermittler können derzeit auch nicht ausschließen, dass der angeschossene Täter dorthin geflüchtet ist. Die Trauer und der Schock sitzen in der französischen Nation tief.
Der algerischstämmige Franzose Chérif Chekatt ist kein unbeschriebenes Blatt. Laut der französischen Zeitung „ Le Figaro“ist der 29Jährige bereits 20- fach vorbestraft. Aus Gerichtsunterlagen geht hervor, dass der Attentäter bereits in Frankreich und in der Schweiz wegen mehrerer Diebstähle verurteilt wurde. Auch bei einem versuchten Einbruchsdiebstahl in Luxemburg aus dem Jahre 2012 konnte die DNA des Schützen sichergestellt werden. In Deutschland brach der Kriminelle in eine Zahnarztpra- xis und in eine Apotheke ein. Für diese Delikte saß er über zwei Jahre in Haft, bis er im Vorjahr nach Frankreich abgeschoben wurde.
Der Straßburger Polizei zufolge sollte Chekatt am Dienstagmorgen wegen versuchter Tötung festgenommen werden, doch seine Wohnung stand leer. Stattdessen fanden die Beamten eine Granate, Messer und eine Pistole.
Am Abend tauchte der Mordverdächtige wieder auf. Der vorbestrafte Attentäter schoss willkürlich auf dem Straßburger Weih- nachtsmarkt in die Menschenmenge und stach auf Personen ein. Es folgte ein Schusswechsel mit der Polizei. Dabei wurde Chérif Chekatt am Arm getroffen. Mit einem gestohlenen Taxi gelang ihm die Flucht. Trotz rasch veranlasster Grenzkontrollen Richtung Deutschland können die Ermittler derzeit nicht ausschließen, dass der Schütze sich dorthin verschanzt hat. Bei dem Anschlag kamen zwei Menschen ums Leben, eine Person ist hirntot und weitere zwölf wurden verletzt. Über 600 Einsatzkräfte und mehrere Hubschrauber fahnden nach dem Täter.
Ermittler gehen bei Tat von Terror- Absicht aus
Die Ermittler gehen bei dem tödlichen Anschlag in Straßburg von einem terroristischen Hintergrund aus. Zeugen des Straßburger Anschlags haben den Angreifer „ Allahu Akbar“( Allah ist groß) rufen hören. Außerdem gilt der Schütze als radikalisiert. Auch sein 34- jähriger Bruder Sami Chekatt wird dem Islamistenmilieu zugeordnet, der ebenfalls auf der Flucht ist. Ermittler können nicht ausschließen, dass die beiden ein Duo sind.
Der Weihnachtsmarkt auf dem berühmten Kléberplatz und weitere kulturelle Einrichtungen blieben am Mittwoch geschlossen.
Franzosen fürchten sich vor weiteren Anschlägen
Die Proteste der Gelbwesten im gesamten Land rücken nach dem Anschlag in Straßburg in den Hintergrund. Seit Wochen gehen Demonstranten auf die Straße und kämpfen für mehr Rechte. Doch jetzt sitzt die Angst vor weiteren Attacken tief. In den letzten Jahren wurde Frankreich sehr oft zum Terror- Ziel. Unter anderem starben im November 2015 bei einem Anschlag in Paris 130 Menschen. Viele Franzosen trauen sich nun nicht mehr auf die Straße –
Solidarität der gesamten Nation für Straßburg, unsere Opfer und ihre Familien. Die terroristische Bedrohung ist immer noch im Herzen des Lebens unserer Nation.
ein dunkler Schatten liegt über der Nation. Staatspräsident Emmanuel Macron erntete durch die Protestaktionen negative Schlagzeilen. Beim Terror- Anschlag in Straßburg reagierte seine Regierung professionell und nicht hysterisch. Die Autorität des Staatsmannes könnte dadurch wieder gestärkt werden. Kritiker sehen dennoch, dass der Politiker in Bedrängnis gerät.