Rot- Grün verliert seinen „ Bösewicht“
Von Wien- Wahl zu Wien- Wahl wurde er von seinen Polit- Gegnern immer mehr hochdämonisiert, jetzt verzichtet Vizekanzler Strache freiwillig aufs Rathaus. Die Grünen schweigen, die SPÖ will es mit „ Inhalten“versuchen.
Sounglaublich es klingen mag, aber nach der Ankündigung von Heinz- Christian Strache ( FPÖ) im „ Krone“- Interview, bei der nächsten Wien- Wahl ( angeblich 2020) nicht um den Bürgermeisterthron kämpfen zu wollen, gibt es viele Verlierer. Strache gibt seinen lang gehegten Traum vom Rathauskönig auf. Der allerliebste Reibebaum von Rot- Grün bleibt im Vizekanzlerbüro. „ Und die FPÖ ist den aussichtsreichsten Spitzenkandidaten los“, wie Peter Filzmaier analysiert. „ Das wiegt sogar schwerer als der Lieblingsfeind.“Für den Experten gibt es nur drei logische Folge- Varianten: Klubchef Johann Gudenus, Vizebürgermeister Dominik Nepp oder, theoretisch zumindest, einen Quereinsteiger ( Modell Ursula Stenzel). Aus der Partei aber heißt es: Einen Überraschungs- Kandidaten wird es nicht geben.
Ex- Bürgermeister Michael Häupl ( SPÖ) war es, der sich gerne als menschliches Frühwarnsystem vor dem blauen Unheilsbringer inszenierte, der das Rathaus heimsuchen könnte. Erst bei einer Pressekonferenz am Dienstag ätzten Häupl und Nachfolger Michael Ludwig Richtung Strache.
Und wie reagiert RotGrün darauf? Die Ökos schweigen. Nach der Ernennung von Birgit Hebein zur neuen grünen Nummer eins geht erst die Suche nach
einer Identität los. Aktuellste Entwicklung: Der gescheiterte Spitzenkandidat- Kandidat Peter Kraus wird Wohn- und Stadtplanungssprecher.
SPÖ- Landesparteisekretärin Barbara Novak traut dem Frieden nicht: „ Strache erinnert mich an Jörg Haider. Einmal da, einmal weg. Ich brauche für den Wahlkampf keine Kasperlfigur. Es sprechen die Inhalte für sich.“Es ist sowieso fraglich, wie intensiv die SPÖ vor der Wahl gegen die Bundesregierung kämpfen wird. Mit ÖVP- Minister Gernot Blümel ist, wie berichtet, ein neuer Vizebürgermeister in Sicht. Und man will den möglichen Koalitionspartner ja nicht schon im Vorfeld verschrecken.