Kronen Zeitung

Macron: Quittung für alte Fehler

- georg. wailand@ kronenzeit­ung. at

Während Theresa May mit leeren Händen von ihrer EU- Betteltour heimkehrte und mit dem Misstrauen­svotum empfangen wurde, kämpft in Frankreich Emmanuel Macron ums politische Überleben. Vor einem Jahr präsentier­te er noch flotte Reformen, jetzt ist er vor den „ Gelbwesten“völlig in die Knie gegangen.

War gestern noch ein Sparkurs angesagt, so schmeißt er nun den Demonstran­ten zehn Milliarden Euro nach. Geld, das Frankreich nicht hat, aber es ist der Preis fürs „ an der Macht bleiben wollen“.

Ursprüngli­ch wollte Macron Frankreich konkurrenz­fähiger machen, aber jetzt tut er das Gegenteil davon: 100 Euro im Monat für jeden Mindestloh­nempfänger extra, keine Steuer auf Überstunde­n, Pensionist­en sollen erst ab 2000 Euro höhere Sozialabga­ben zahlen, und die Unternehme­n dürfen Weihnachts­zulagen zahlen, ohne dass Steuern fällig werden. Niemand weiß, woher das Geld für diese „ Geschenke“kommen soll, aber Macron will sich damit retten.

Es ist das Finale einer langen, langen Fehlentwic­klung in Frankreich. Früher eine stolze Nation, durch staatliche Verschwend­ung und Fesseln für die Firmen ist man in die Krise geraten. Arbeitslos­enraten von bis zu 70 (!) Prozent unter den Jugendlich­en in manchen Vororten waren Signale dafür, wie viel in Frankreich schiefläuf­t. Der Steuerdruc­k hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Macron zahlt für seine, aber auch für die Fehler seiner Vorgänger . . .

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