„ Sie ist ins Messer gestürzt“
17- jähriger Verdächtiger hortete Waffen Mord war „ Unfall“ U- Haft
Warum wurde Michelle ( 16) erstochen? Dieser Frage versuchten Ermittler am Mittwoch im Polizeianhaltezentrum Linz auf den Grund zu gehen. Saber A. ( 17), der am Dienstag gegenüber Kriminalisten in Wien noch von Streitigkeiten gesprochen hatte, präsentierte in Oberösterreich plötzlich eine abenteuerliche Unfallversion.
„ Sie ist ins Messer gestürzt“, behauptete Saber A. zur Überraschung der Mordermittler des Landeskriminalamts Oberösterreich bei der Einvernahme am Mittwoch. Der 17- jährige Afghane war Dienstagabend nach seiner Verhaftung und ersten Befragung – wie berichtet – von Wien nach Linz überstellt worden. Gegen 22 Uhr traf A. im Polizeianhaltezentrum ein, wo er die Nacht verbrachte.
Ab Mittwochvormittag versuchten Kriminalisten ihm dort intensiv auf den Zahn zu fühlen. Denn noch war unklar, was genau Saber A. zum Küchenmesser greifen ließ, das er – wie die Spurenlage annehmen ließ – Michelle in die Lunge gerammt haben dürfte. Nach seiner Festnahme hatte der 17- Jährige noch von Streitigkeiten gesprochen. Doch dann die unerwartete Wende: „ Es war ein Unfall“, tischte der Asylwerber plötzlich eine abenteuerliche Version auf. Michelle soll auch schon Samstagabend gestorben sein.
Was davon zu halten ist, müssen Sachverständige nun klären. Über ihn wurde die U- Haft verhängt. Fakt ist, dass die Beziehung des Afghanen zur Steyrerin von Beginn an unter keinem guten Stern stand. Saber A. galt als äußerst besitzergreifend und als Angeber.
Hieb- und Stichwaffen dürften für den Asylwerber jedenfalls eine wichtige Rolle spielen. In seinem Zimmer im Steyrer Asyl- Jugendwohnhaus lagen Messer herum. Und auf einem Plakat hatte er einen bluttriefenden Dolch, ein Küchenmesser und eine rotverfärbte Axt zu Michelles Initialen samt einem Herz aufgezeichnet. Dazu ein wachsames Auge und einen verschlossenen Mund . . .