Neunjährigen blau geprügelt
Kärntner Bub verletzt Schularzt schlug Alarm Vater nennt Sohn „ Psycho“
Blaue Flecken sind einem Kärntner Schularzt an einem Neunjährigen aufgefallen. Das Kind gab an, vom Vater regelmäßig verprügelt zu werden – mit einem Stock, mit der Faust, mit Tritten. Auch die kleine Schwester belastet den Mann, der vor Gericht meinte, es habe höchstens einen „ Popoklatsch“gegeben.
„ Ich liebe alle meine Kinder“, sagt der 63- Jährige mit weit ausholender Geste, als wolle er alle im Klagenfurter Gerichtssaal umarmen. „ Ich bin halt ein alter Hippie. Nie würde ich richtig schlagen. Es gab für den Buben höchstens mal einen Popoklatsch, wenn er gar so wild war.“„ Und warum“, stellt Richter Uwe Dumpelnik die entscheidende Frage, „ sollten Ihre Kinder Sie dann derart belasten, wenn alles in Ordnung war?“Denn der heute Elfjährige wie seine jüngere Schwester erzählen gleich lautende Geschichten: dass der Vater jahrelang während der Volksschulzeit zugeschlagen hat, wenn die Mutter grantig war – sie ging aus dem Raum, während der Papa meist mit dem Stock ausgeholt haben soll.
„ Mein Sohn ist ein bisschen ein Psycho“, meint der Angeklagte schließlich. „ Er braucht Hilfe.“Die bekommt er derzeit hoffentlich auch. Denn die Kinder wurden dem Paar, das in der Volksschule auch als „ Mes- siefamilie“bekannt war, abgenommen, ein weiteres ist gerade unterwegs.
Ob die schwangere Mutter im Verfahren gegen ihren Mann aussagt, ist offen. Auch weil ihr selbst eine Anklage droht – als Beitragstäterin, wie Rat Dumpelnik anmerkt. „ Ach, verurteilen Sie mich doch einfach“, fordert der Vater dann. So einfach macht es sich das Gericht nicht; Fortsetzung im kommenden Jahr.