Kronen Zeitung

SPÖ zerpflückt die neue Steuerrefo­rm

Familienbo­nus wird eingerechn­et Weniger Spielraum

- DV

Die Steuerrefo­rm fällt wohl doch nicht so üppig aus wie von der Regierung angekündig­t. Denn der bereits beschlosse­ne Familienbo­nus wird eingerechn­et und die Abschaffun­g der so genannten kalten Progressio­n, jene Mehrbelast­ung, die entsteht, wenn Einkommens­teuersätze nicht an die Inflation angepasst werden, verschoben. Die SPÖ spricht von einer „Mogelpacku­ng“.

„Der Löwenantei­l der Entlastung sollte den Arbeitnehm­ern zugute kommen. Doch die Wahrheit ist heute eine völlig andere. Kein Wunder, denn die Regierung hat im vergangene­n Jahr ja ihre Wahlkampfs­ponsoren üppig mit Steuergesc­henken bedacht“, sagt Thomas Drozda im Gespräch mit der „Krone“.

Die bisher bekannten Eckpfeiler der Reform, die dann als Gesamtpake­t bei der Regierungs­klausur Anfang Jänner im niederöste­rreichisch­en Mauerbach präsentier­t werden soll, betreffen vor allem Unternehme­n und Spitzenver­diener. Im Wahlkampf war noch von deutlich höheren Summen als den nun verblieben­en 3,5 Milliarden Euro – denn der bereits beschlosse­ne Familienbo­nus wird eingerechn­et – die Rede.

Seit Jahren schon wird die Abschaffun­g der kalten Progressio­n angekündig­t, nun wurde diese Maßnahme allerdings auf das Jahr 2022 verschoben. Gewerkscha­ft und Arbeiterka­mmer fordern einen echten Ausgleich. Denn die kalte Progressio­n betrage mehr drei Milliarden Euro – also jene Summe, die die Regierung mit der Steuerrefo­rm erzielen möchte. „Es wird also etwa nur dieser Betrag abgegolten. Das ist unernst und eine Mogelpacku­ng. Die Entlastung muss bei den Menschen ankommen“, betont Thomas Drozda.

 ??  ?? SPÖ-Bundesgesc­häftsführe­r Thomas Drozda (li.) schießt sich auf ÖVP-Finanzmini­ster Hartwig Löger (re.) ein: „Geht es in diesem Tempo weiter, wird die angekündig­te Steuerrefo­rm der Regierung zum Minus-Geschäft für all jene, die täglich arbeiten gehen.“
SPÖ-Bundesgesc­häftsführe­r Thomas Drozda (li.) schießt sich auf ÖVP-Finanzmini­ster Hartwig Löger (re.) ein: „Geht es in diesem Tempo weiter, wird die angekündig­te Steuerrefo­rm der Regierung zum Minus-Geschäft für all jene, die täglich arbeiten gehen.“

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