„Afrika ist ein Chancenkontinent mit viel ungenutztem Potenzial“
Bundeskanzler Kurz nach der Afrikareise über seine Eindrücke zu Entwicklungschancen:
Sie kommen aus Afrika zurück. Was haben Sie dort gesehen? Woran krankt es in Afrika?
Afrika ist ein Chancenkontinent mit viel ungenutztem Potenzial für Investitionen und wirtschaftliche Entwicklung. Wirtschaftswachstum gibt jungen Menschen Perspektiven abseits von Migration, und es ist daher die beste Hilfe vor Ort. Es gibt heute in Afrika Politiker, die eine klare Vision haben für die Entwicklung ihres Landes und des Kontinents.
Man darf aber offensichtlich keine Wunder erwarten. Die Wissenschaft geht davon aus, dass trotz Entwicklung der Migrationsdruck vorerst einmal steigen wird durch die Verlängerung der Lebenserwartung und der hohen Geburtenrate. So viele Jobs können gar nicht geschaffen werden, wie Jobsuchende auf den Markt kommen. Erst ab einem bestimmten Entwicklungsniveau tritt die Wende ein – siehe Ostasien. Diese Einschätzung teile ich, und Geduld ist angebracht. Wir haben daher zwei Aufgaben.
Erstens ein ordentlicher Schutz der Außengrenzen und ein entschlossener Kampf gegen Schlepper und illegale Migration, denn die Aufnahme all dieser Menschen kann keine Lösung sein. Wenn wir unsere Grenzen nicht schützen, droht ein Migrationsdruck, der so gewaltig ist, dass das Jahr 2015 nur ein kleiner Vorgeschmack war.
Der Präsident von Uganda hat daher völlig zu Recht gesagt: Europa ist in der Pflicht, keine falschen Signale auszusenden. Er hat die Einladungspolitik kritisiert, dass den Menschen hier oftmals vorgegaukelt wird, wenn sie in Not sind, könnten sie sich auf den Weg nach Europa machen.