Krimi um dunkelbuntes Erbe Hundertwassers Palazzo in Venedig versperrt
Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser, einer der größten Kunstschaffenden Österreichs, würde heute seinen 90. Geburtstag feiern. Um das Erbe wird noch immer gekämpft: Seine Tochter will in diesem Streit nicht aufgeben – und berichtet von einem K
Hochschwanger sitzt Heidelinde Trimmel in der „Krone“-Redaktion, sortiert Gerichtsurteile und Anwaltsschreiben. Dann sagt sie mit sanfter Stimme: „Wissen Sie, was mich am meisten belastet: Es ist diese große Ungerechtigkeit. Ich darf ja nicht einmal im Tagebuch meines Vaters lesen.“Und am Grab von Friedrich Stowasser, der weltweit als Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser bekannt ist, durfte die Tochter des Künstlers auf dessen 370 Hektar großem Anwesen in Neuseeland lediglich zwei Stunden verbringen.
Seit Hundertwassers Tod im Jahr 2000 auf dem Kreuzfahrtschiff „Queen Elizabeth II“vor Australien verwaltet eine Privatstiftung die Hinterlassenschaft. Vorstand der Stiftung ist Joram H., der frühere Manager des Malers und Veterans der Hainburger-Au-Besetzung.
„Wie das damals mit dem Erbe geregelt worden ist, bekam ich 145.000 Euro und durfte mir ein Bild aussuchen. Das war alles“, will Heidelinde Trimmel, die Tochter des Künstlers, nun den Streit um das Erbe von Friedensreich Hundertwasser nicht aufgeben – trotz aller Rückschläge in den vergangenen Jahren.
Strafanzeige wegen Prozessbetrugs
So wurde nun auch vom Landesgericht Wien ein Verfahren eingestellt, in dem es um den konkreten Vorwurf des Prozessbetrugs durch Vorlage gefälschter Bilanzen und Urkunden ging. Für Heidelinde Trimmel unverständlich, sie sieht weiterhin einen Kriminalfall in diesem Erbstreit: „Da wird argumentiert, dass die Fälschung von Dokumenten nach nur sechs Monaten verjährt ist – diese Taten haben ja ein ganzes Verfahren beeinflusst.“
Und noch immer kränkt die Tochter des Malers, wie die Aufteilung des Erbes vor 18 Jahren geregelt worden sei: „Mir wurde sein großer
Landbesitz in Neuseeland verschwiegen, ebenso der 15.000 Quadratmeter große Giardino Eden auf der Insel Giudecca in Venedig.“
Allein der „Garten Eden“, benannt nach einem seiner ersten Besitzer, dem Briten Frederick Eden, ist mit seinem Palazzo mehrere Millionen Euro wert. In diesem Garten schrieben schon Marcel Proust, Rilke, George Bernard Shaw und auch Ernest Hemingway.
„Werk meines Vaters muss erhalten werden“
„Das ist leider ein sehr emotionaler Rechtsstreit“, bedauert Dr. Georg Zanger, der Anwalt der Hundertwasser-Stiftung. Die Tochter wäre stets von einem Juristen vertreten gewesen, der – so Zanger – „mehr gewusst hat, als er dann später behauptet hat“. Eine gütliche Einigung sei aktuell auszuschließen: „Nach all dem, was bereits geschehen ist.“
Heidelinde Trimmel will trotz aller Rückschläge vor Gericht weiterkämpfen, es gehe ihr nicht nur um Rechte und Bilder: „Die Stiftung sagt nicht einmal, was sie mit dem Vermögen meines Vaters macht, er lebte ja für die Ökologie. Sein Werk, das Werk eines großen Vordenkers, darf doch nicht in der Versenkung verschwinden.“