Das Milliardenimperium der Bartensteins
Ex-Minister baute Pharma-Stammgeschäft mit Logistik, PET-Flaschen, Büromöbel etc. auf heuer 1,9 Mrd. Euro Umsatz aus
Herzstück ist und bleibt Pharma“, muss Martin Bartenstein (65) mittlerweile betonen. Neben dem familiären Stammbetrieb Gerot-Lannach, den er mit Gattin Ilse auch operativ führt, hat der zwischendurch als Staatssekretär und Wirtschaftsminister tätige Unternehmer inzwischen nämlich ein Firmenimperium aufgebaut.
„Es war ein sehr gutes Jahr. Wir kommen heuer auf 6800 Mitarbeiter, davon 5000 in Österreich, und 1,9 Milliarden € Umsatz.“Davon entfallen konsolidiert 850 Mio. € auf die Bartenstein-Holding, der Rest auf Partner in einigen Beteiligungen. Da gab es zuletzt sehr namhafte Zukäufe: Über die BGO-Holding erwarben Bartenstein und Erhard Grossnigg die maroden Büromöbelfirmen bene, hali und Svoboda. „Sie schreiben inzwischen alle schwarze Zahlen und machen 250 Millionen Euro Umsatz. Jetzt sind wir ein mittelgroßer europäischer Player und wollen zum großen werden, auch durch Akquisitionen.“
Ebenfalls ein ganz neues Geschäft bedeutet der Einstieg mit 28,4% beim steirischen LagertechnikSpezialisten Knapp (4000 Beschäftigte, 710 Mio. € Umsatz). „Knapp ist unter den Top 10 weltweit und wird bald die Umsatzmilliarde schaffen.“Wegen der Vollauslastung ist ein Ausbau nötig. Ebenso übrigens bei Gerot-Lannach selbst. „Wir werden ab Frühjahr unsere Produktionskapazität um 50 Mio. € verdoppeln, unsere bisher größte Investition.“Dies bringt gut 100 neue Jobs, außerdem will Bartenstein die geringmargigen Generika wie markenfreie Potenzpillen oder Aspirin („Wir machen davon 50 Millionen Packungen“) um anspruchsvolle Wirkstoffe erweitern. Vor Kurzem wurde zudem ein ProduktionsJoint-Venture in China gegründet. Die Schwesterfirma Genericon (50% hält Andritz-Chef Wolfgang Leitner) ist ebenso im Pharmabereich tätig.
In Deutschland besitzen die Bartensteins (Anteil 30%) mit der Post und sonstigen Investoren den Apotheken-Zustelldienst AEP, der heuer 430 Mio. € Umsatz und endlich schwarze Zahlen schreibt. Und in Serbien erzeugt die Tochter Varioform (100 Mio. € Umsatz) zwei Milliarden PET-Flaschen etwa für Henkel und Coca-Cola.