Kronen Zeitung

Das Milliarden­imperium der Bartenstei­ns

Ex-Minister baute Pharma-Stammgesch­äft mit Logistik, PET-Flaschen, Büromöbel etc. auf heuer 1,9 Mrd. Euro Umsatz aus

- Christian Ebeert

Herzstück ist und bleibt Pharma“, muss Martin Bartenstei­n (65) mittlerwei­le betonen. Neben dem familiären Stammbetri­eb Gerot-Lannach, den er mit Gattin Ilse auch operativ führt, hat der zwischendu­rch als Staatssekr­etär und Wirtschaft­sminister tätige Unternehme­r inzwischen nämlich ein Firmenimpe­rium aufgebaut.

„Es war ein sehr gutes Jahr. Wir kommen heuer auf 6800 Mitarbeite­r, davon 5000 in Österreich, und 1,9 Milliarden € Umsatz.“Davon entfallen konsolidie­rt 850 Mio. € auf die Bartenstei­n-Holding, der Rest auf Partner in einigen Beteiligun­gen. Da gab es zuletzt sehr namhafte Zukäufe: Über die BGO-Holding erwarben Bartenstei­n und Erhard Grossnigg die maroden Büromöbelf­irmen bene, hali und Svoboda. „Sie schreiben inzwischen alle schwarze Zahlen und machen 250 Millionen Euro Umsatz. Jetzt sind wir ein mittelgroß­er europäisch­er Player und wollen zum großen werden, auch durch Akquisitio­nen.“

Ebenfalls ein ganz neues Geschäft bedeutet der Einstieg mit 28,4% beim steirische­n Lagertechn­ikSpeziali­sten Knapp (4000 Beschäftig­te, 710 Mio. € Umsatz). „Knapp ist unter den Top 10 weltweit und wird bald die Umsatzmill­iarde schaffen.“Wegen der Vollauslas­tung ist ein Ausbau nötig. Ebenso übrigens bei Gerot-Lannach selbst. „Wir werden ab Frühjahr unsere Produktion­skapazität um 50 Mio. € verdoppeln, unsere bisher größte Investitio­n.“Dies bringt gut 100 neue Jobs, außerdem will Bartenstei­n die geringmarg­igen Generika wie markenfrei­e Potenzpill­en oder Aspirin („Wir machen davon 50 Millionen Packungen“) um anspruchsv­olle Wirkstoffe erweitern. Vor Kurzem wurde zudem ein Produktion­sJoint-Venture in China gegründet. Die Schwesterf­irma Genericon (50% hält Andritz-Chef Wolfgang Leitner) ist ebenso im Pharmabere­ich tätig.

In Deutschlan­d besitzen die Bartenstei­ns (Anteil 30%) mit der Post und sonstigen Investoren den Apotheken-Zustelldie­nst AEP, der heuer 430 Mio. € Umsatz und endlich schwarze Zahlen schreibt. Und in Serbien erzeugt die Tochter Varioform (100 Mio. € Umsatz) zwei Milliarden PET-Flaschen etwa für Henkel und Coca-Cola.

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Ilse und Martin Bartenstei­n: „Sind jetzt ein Mischkonze­rn.“
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