Das große Geschäft mit den Kleinen
Für Spielwarenhändler und Hersteller ist die Weihnachtszeit die mit Abstand wichtigste Zeit des Jahres. Die Anbieter punkten mit Beratung, Klassikern und vielen Neuheiten.
Für keine andere Branche ist Weihnachten so wichtig wie für die Spielwarenhändler und hersteller: Denn laut Handelsverband-Studie ist Spielzeug das beliebteste Geschenk – vor Parfüms und Büchern. Die Fachhändler machen im Dezember mindestens 150% mehr Umsatz als in anderen Monaten, wodurch Weihnachten viel zum Jahresumsatz von knapp 300 Millionen Euro beiträgt. „Bei uns läuft das Geschäft auch deshalb gut, weil die Kunden noch Wert auf Beratung legen“, weiß Heidemarie Heinz, Chefin der gleichnamigen Filialkette.
Die Fachhändler werden auch deshalb gerne besucht weil kein Online-Shop es schafft, die Vielfalt der Produkte übersichtlich zu zeigen. Heinz: „Alleine in unserem Laden im Kaufhaus Gerngross in Wien haben wir 10.000 verschiedene Artikel!“Die Kunden schätzen die Möglichkeit, Spielzeug anfassen zu können, und lassen sich zum Kauf inspirieren.
Im Trend liegen sowohl Klassiker als auch Neuheiten, und Hersteller wie Lego oder Ravensburger tun alles, um mit Innovationen zu punkten. Piatnik-Chef Dieter Strehl: „Wir haben heuer 82 neue Gesellschaftsspiele auf den Markt gebracht. Beim Quizspiel Activity heißt die jüngste Version ,Hol den Horst‘. Da geht es darum, Begriffe mit der aufgeblasenen Puppe Horst zu erklären, was zu urkomischen Situationen führt.“Bei Ravensburger ist ein Hit der „tiptoi-Create“Stift, auf dem Kinder mit ihrer eigenen Stimme z. B. Tierlaute oder Reime aufnehmen. Tippen sie dann mit dem Stift in einem Buch auf ein Bild, werden die passenden Aufnahmen abgespielt, und das Buch wird „zum Leben erweckt“. Bei Lego setzt man laut Sprecherin Adriana Jahns unter anderem auf den „Lego Duplo Güterzug für die Kleinsten ab zwei Jahren. Innovative Funktionen
sorgen für mehr Spielmöglichkeiten.“So sorgen auf den Schienen platzierte Funktionssteine dafür, dass der Zug pfeift oder die Fahrtrichtung ändert.
Beim Konkurrenten Playmobil ist die Feuerwehr-Serie sehr gefragt. Zudem ist man ins Lizenzgeschäft eingestiegen und bietet neue Drachen-Spielesets zu den „Dragons“-Filmen von Dreamworks.
Lau Carrera-Chef Andreas Stadlbauer spielen „Elektronik und MikrochipTechnologie bei Neuheiten eine wichtige Rolle. Die Fahrzeuge unserer Autorennbahnen sind bis zu 24 km/h schnell!“
Der Tullner BausteinHersteller Bioblo wiederum setzt voll auf ökologische Erzeugung. Die Bausteine werden aus Holzspänen heimischer Nadelbäume und aus dem Kunststoff ausgedienter Mehrwegbecher produziert.