Worauf die Österreicher im Winter fliegen
Für Reisen geben wir in der kalten Jahreszeit laut Tui im Schnitt 1200 € aus – zu begehrten Terminen sind es um 400 € mehr. Gefragt sind Schnee und Meer.
Die einen freuen sich aufs Christkind, die anderen auf einen erholsamen Urlaub. Für viele ist es auch eine Kombination, denn immer öfter werden zu Weihnachten Reisen oder Gutscheine verschenkt. „Der durchschnittliche Wert beläuft sich dabei auf zirka 200 €“, rechnet Ruefa-Vertriebsleiter Michele Fanton vor.
Heuer sind die Österreicher zum Jahreswechsel besonders reisefreudig. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass die Feiertage extrem gut fallen (siehe Grafik). Dass die Kosten jetzt höher sind, stört die wenigsten. Der durchschnittliche Reise- preis pro Person liegt in der Wintersaison 2018/19 laut Tui bei 1200 €. An nachfragestarken Ferienterminen muss man 400 € mehr kalkulieren.
Der Großteil der heimischen Urlauber wird in den Weihnachtsfeiertagen die rot-weiß-roten Skigebiete stürmen – freie Zimmer sind in den angesagten Regionen daher schon schwer zu finden. Für den Zeitraum rund um den 24. Dezember verzeichnet etwa Eurotours, laut Chefin Helga Freund, ein Umsatzplus von 53 Prozent für Buchungen von österreichischen Kunden. Neben Wintersport sind heuer wieder Städtetrips und Thermenbesuche angesagt.
Immer mehr heimische Konsumenten fliegen aber auch auf exotische Destinationen. „Winterziele wie die Kanaren werden immer öfter von Fernzielen abgelöst“, berichtet Billa-Reisen-Boss Martin Fast. Die Dominikanische Republik legt dank günstiger Tarife aktuell sogar zweistellig zu.
Wer zum nahezu gleichen Preis weiter wegfliegen kann, tut das.
Ein Verkaufsschlager sind auch Klassiker wie Thailand, die Malediven oder Cancún in Mexiko. „Zu den Pauschalreisezielen gibt es nur mehr Restplätze“, berichtet Thomas Cook-Österreich-Boss Ioannis Afukatudis.
Neben den Kosten sind auch komfortable Flugverbindungen wichtig. Die Kapverden sind deshalb etwa beim Reiseriesen Tui der absolute Aufsteiger.
„Die Österreicher sind Gott sei Dank vergesslich, erklärt Josef Peterleithner, Chef des Österreichischen Reiseverbandes. Deshalb sind Ziele, die vor nicht all
zu langer Zeit wegen Terrorangst, politischer Probleme etc. gemieden wurden, jetzt wieder heiß begehrt. Bestes Beispiel ist Ägypten. Das Land verzeichnet bei Ruefa aktuell einen beeindruckenden Umsatzzuwachs von 90%.
In den Semesterferien gehen wir gerne Ski fahren oder fliegen auf die Malediven, nach Thailand, in die Dominikanische Republik und nach Mauritius. Gewinner ist wieder Ägypten.
Zu Ostern 2019 sind Fernreisen – wahrscheinlich auch aufgrund des späten Termins im April – nicht so begehrt. Die Buchungen konzentrieren sich auf Europa und Destinationen auf der Mittelstrecke. Tui-Chefin Lisa Wedding: „Mittelmeerziele sind stark nachgefragt.“