Präsident von Ägypten warnt vor Migration
Europa hat das Recht, seine Grenzen und Lebensstandard zu schützen
WIEN/KAIRO. Morgen trifft der ägyptische Präsident und General Abd al-Fattah as-Sisi zum Staatsbesuch in Österreich ein. Anschließend nimmt er an dem von Bundeskanzler Kurz initiierten EU-Afrika-Forum teil.
Vor seinem Abflug nahm der ägyptische Präsident zur Frage der Flucht- und Migrationsbewegung nach Europa Stellung. (Über Ägypten kommen keine Migranten). Sisi appellierte an die jungen Menschen des Kontinents, sich keine falschen Vorstellungen über den Weg nach Europa zu machen. Er verteidigte das Recht europäischer Staaten, gegen illegale Migration vorzugehen und Integration einzufordern:
„Jedes Land hat das Recht, seine Bürger und deren Interessen zu schützen. Anstatt mich aber zu fragen, warum Länder ihre Grenzen zu uns schließen, solltet Ihr lieber fragen, warum sich die Menschen in Afghanistan seit 40 Jahren einander umbringen? Das passiert auch in anderen Ländern – in Pakistan, Ägypten, Syrien, Libyen, im Irak, Jemen und Sudan. Wir kämpfen untereinander in unserem eigenen Land, und dann erwarten wir von anderen Ländern, die Tag und Nacht arbeiten, um Fortschritte zu erzielen, dass sie andere schützen und ihnen einen gewissen Lebens-
standard gewähren. Wir verlangen von ihnen, dass sie uns hineinlassen, damit wir einen Anteil an ihrem Erfolg abbekommen, nachdem wir in unseren eigenen Ländern untereinander selbst gekämpft haben.
Sind Sie verärgert über die Regierungschefs von Deutschland, England, Italien oder irgendeinem anderen europäischen Land, dass sie ihre Grenzen schließen, um die Errungenschaften vieler langer Jahre zu beschützen? Erwarten Sie von ihnen, dass sie ihre Türen öffnen, damit wir dorthin gehen können mit der Forderung, unsere eigene Kultur beibehalten zu dürfen? Wir verlangen, unsere Kultur beibehalten zu dürfen, die sich unterscheidet von der Arbeitsethik dieser Länder. Sie verlangen, dass Sie mit Ihrer Kultur dorthin gehen können. Das sei für Sie nicht verhandelbar. Sie sagen: „So sind wir, und sie müssen uns so akzeptieren wegen der Menschenrechte. Nein!
Übrigens, wenn Sie als Gast in ein anderes Land reisen, müssen Sie unbedingt deren Gesetze befolgen, die Gebräuche, Traditionen und Kultur. Sie müssen diese unbedingt befolgen! Wenn Sie nicht bereit sind, das zu tun, gehen Sie nicht hin. Erwarten Sie nicht, dass man die Tür für Sie öffnet, damit Sie dort Schwierigkeiten machen. Nein!“