Conchita Soja
Wochen voller Bescherungen liegen hinter uns: Das British Film Institute folgt den Forderungen der Organisation „Changing Faces“und subventioniert keine Filme mehr, deren Bösewichte das diskriminierende Narbengesicht tragen. Wenn das übergreift, stehen unsere tüchtigen Burschenschafter, die sich im Schurkensegment einen Namen gemacht haben, vor dem Ende ihrer beliebten Gesangsaktivitäten. Andererseits ist mit weiteren Vorstößen zu rechnen, z. B. vom Weltverband der Verhaltensoriginellen oder der Bodyshaming-Plattform. Die Schauspielagenturen wühlen dann hektisch in ihren rattenzerfressensten Kellerablagen, um den Ansturm der Casting-Büros zu bewältigen: Gesucht werden die fadesten Schauspieler der Welt, an der OscarQuote wird gefeilt.
Dank auch an die Kirche: In liturgischen Texten wurde der Name „Adam“zu „Mensch“genderneutralisiert! Jetzt müssen wir wieder bei Mensch und Eva beginnen. Die Volksoper arbeitet an der Neufassung von „Ich küsse Ihre Hand, Madame“(„Mmensche“singt sich ungut). Und Zeithistoriker suchen Ersatz für das Doppel-d beim irakischen Diktator Smensch Hussein.
Noch mehr Freude bereitet die Tierschutzorganisation PETA: Sie will im französischen Städtchen Issigeac aus Respekt vor der faschierten Kreatur die Wurststraße (Rue de la saucisse) in Sojastraße umbenennen. Dem Comeback der karrieretechnisch stagnierenden Conchita Soja sollte damit – diesmal eventuell. als Sushi verkleidet – nichts im Weg stehen.