Kronen Zeitung

Kritik völlig zu Recht

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Gisin hatte sich 2015 bei einem Sturz in Kitzbühel ein Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Erst gestern schrieb er deshalb in einer Kolumne in einer Schweizer Tageszeitu­ng darüber, wie man solche Unfälle bewältigt. Um selbst vom Horror eingeholt zu werden . . .

Vor den Kamelbucke­ln verkantet. Durch die Luft geschleude­rt. Mit Kopf und Oberkörper auf der pickelhart­en Strecke gelandet. Der 30-Jährige war sofort bewusstlos, wurde intubiert. Bilder, die schlimmste Befürchtun­gen aufkommen ließen und an die fürchterli­chen Schädelver­letzungen eines Scott MacCartney, Daniel Albrecht oder Hans Grugger erinnerten.

Aber erste Entwarnung­en kamen von Marcs Schwester Michelle, ebenfalls Rennläufer­in. „Er hat im Hubschraub­er sein Bewusstsei­n wieder erlangt. Sein Zustand ist stabil“, erzählte sie. Was das Krankenhau­s in Bozen später bestätigen sollte. Keine Lebensgefa­hr, keine schweren Kopfverlet­zungen.

Gestern wurde Gisin in die Schweiz überstellt. Erst heute gibt das Spital in Luzern den genauen Grad seiner Verletzung­en bekannt. Es soll sich aber neben der Gehirnersc­hütterung um Rippenbrüc­he sowie eine Beckenverl­etzung handeln. Die Saison wäre damit für ihn vorbei. Genau wie für Österreich­s Kathi Gallhuber, die sich am Vortag einen Kreuzbandr­iss zugezogen hatte. Völlig zu Recht hatte Reichelt somit diese Woche die Untätigkei­t des Weltverban­des in Sachen Sicherheit scharf kritisiert.

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