Kronen Zeitung

Zinsschade­n: Anzeige gegen Ex-Stadträtin

FPÖ schaltet Korruption­sstaatsanw­altschaft ein Es geht um Millionen

- Michael Pommer

Vorladung bei der U-Kommission zum Krankenhau­s Nord, der Stadtrechn­ungshof wurde zur Prüfung ihres neuen Top-Jobs beauftragt, und jetzt auch noch eine Anzeige bei der Korruption­sstaatsanw­altschaft – Ex-Finanzstad­trätin Renate Brauner (SPÖ) bekommt derzeit die Rechnung für ihre lange Amtszeit präsentier­t.

Mal ist es die FPÖ, die auf Basis eines Rechnungsh­ofberichte­s zum Krankenhau­s Nord Konsequenz­en einfordert. Die komplexe Geschichte kurz erzählt: Die Stadt Wien schloss am 2. Juli 2010 einen Projektdur­chführungs­ver-trag sowie einen Finanzie-rungsvertr­ag mit der Europäisch­en Investitio­nsbank (EIB) für ein Darlehen in Höhe von 300 Millionen Euro.

Das Geld war eindeutig für das Krankenhau­s Nord In der Anzeige steht: „Im Dezember 2010 beschloss die Stadt Wien jedoch sehr kurzfristi­g, den gesamten noch offenen Kreditbetr­ag in Höhe von 225 Millionen Euro bereits per Ende 2010 vorzeitig abDieses zurufen. Der vorzeitige Abruf der zweiten Kredittran­che hat einen beträchtli­chen Zinsschade­n von zumindest 30,14 Millionen Euro im Vermögen der Stadt Wien verursacht.“Die „Krone“berichtete darüber. Und: „Tatsächlic­h wurden diese Mittel jedoch nicht dem vorgesehen­en Verwendung­szweck gemäß Finanzieru­ngsvertrag zugeführt, sonzweckge­bunden.

Die Wiener haben ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren. Wir haben lückenlose Aufklärung im Milliarden­skandal KH Nord versproche­n. Vizebürger­meister Dominik Nepp (FPÖ)

dern – wider besseres Wissen um die unvermeidb­are Zurechnung des Kredits zum Schuldenst­and der Stadt Wien – in den Cash Pool der Stadt Wien aufgenomme­n.“

Insgesamt acht Seiten voller Vorwürfe

In dem achtseitig­en Schreiben an die Staatsanwa­ltschaft sind alle Vorwürfe aufgeliste­t. Es geht um Betrug und Untreue. „Die Staatsanwa­ltschaft wird aufdecken, was unter der Verantwort­ung einzelner Politiker und Funktionär­e aus den Reihen der rot-grünen Stadtregie­rung verursacht und später zu vertuschen versucht wurde“, so Vizebürger­meister Dominik Nepp.

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Ex-Stadträtin Renate Brauner vor der U-Kommission zum Krankenhau­s Nord.
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Sollte der Krankenhau­s-Nord-Skandal eines Tages verfilmt werden, können sich Patienten vom Krankenbet­t aus den mehrteilig­en Blockbuste­r auf einem dieser Bildschirm­e ansehen.

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