Hamstermord: Anrainer und Tierschützer auf Barrikaden
500 Wohnungen und ein Einkaufszentrum sollen auf dem Areal des Eisring Süd entstehen. Das Mega- Bauprojekt wirft erste dunkle Schatten voraus: Bei Probebohrungen und Schotterungen sollen Höhleneingänge der dort lebenden Feldhamster zugeschüttet, verdichtet und Tiere getötet worden sein, wettern Anrainer.
Gemeinsam mit Tierschützern steigen sie auf die Barrikaden und starten eine neuerliche Unterschriftenaktion. „ Es muss möglich sein, dass man anders baut. Nicht so großflächig, aber in die Höhe“, meint BI- Sprecherin Gabriele Sturm.
Sie hat bereits fast 2000 Unterschriften gesammelt und eingereicht – ohne Erfolg. Die toten Hamster auf dem Feld, fotografisch dokumentiert, sind für Naturwacht- Chef Tony Rei eindeutig ein Mord an einer streng geschützten Art. „ Es leben auch noch andere Tie- re wie Fledermäuse, Hasen und Füchse dort. Wir passen jetzt auf und zeigen jeden Caterpillar- Fahrer persönlich an.“Eine Strafanzeige wird auch jetzt erfolgen. Allerdings gegen unbekannt. Denn niemand kann beweisen, wer die Nager in einer Nacht- und- Nebel- Aktion umgebracht hat. „ Wir waren bei den Bohrungen dabei. Unseren Experten ist aber nichts aufgefallen“, meint MA- 22- Leiterin Karin Büchl- Krammerstätter. Das Töten von Feldhamstern & Co. gehe natürlich gar nicht. „ Der Bauwerber hat noch keine Naturschutzbewilligung. Die braucht er, bevor er loslegen darf“, so die Chefin der Umweltabteilung. Zuvor müssten die Tiere abgesiedelt oder eine andere lebenswerte Lösung für sie gefunden werden.
Wer tote Tiere findet, bitte sofort an uns melden. Wir verlangen vom Bauwerber eine Artenerhebung, bevor er hier bauen darf. Karin Büchl- Krammerstätter, MA 22