Kronen Zeitung

Homöopathi­e wird „ abgedreht“!

- Richard Geisler, Asperhofen

Als Befürworte­r alternativ­er ( komplement­ärer) Heilmethod­en wird man von der Schulmediz­in und ihren der Pharmaindu­strie hörigen Vertretern gerne in die Ecke der Verschwöru­ngstheoret­iker gestellt. Obwohl das immer drängender­e Problem der überborden­den Antibiotik­averabreic­hung und den damit verbundene­n Resistenzb­ildungen sowie daraus resultiere­nden sogenannte­n Spitalskei­men geradezu nach Möglichkei­ten alternativ­er Heilmethod­en verlangt, soll gerade die seit Jahrhunder­ten bestehende und praktizier­te Homöopathi­e aus der medizinisc­hen Lehre entfernt werden. Es gäbe keine evidenzbas­ierten Beweise für die Wirksamkei­t dieser Arzneien, meint Sigrid Pilz, die Patientena­nwältin der Stadt Wien. Zuvor hatte der Leiter der MedUni Wien, Prof. Markus Müller, das geplante Ende des entspreche­nden Lehrstuhls an der Uni Wien verkündet. Seiner Ansicht zufolge wäre diese Form der Komplement­ärmedizin wirkungslo­s und daher vom Lehrplan zu streichen. Basta!

Dabei werden zahllose Pa- tienten, sehr oft Kinder, erfolgreic­h mit den bekannten Globuli behandelt. Besonders bei chronische­n Beschwerde­n und Allergien sind Heilungser­folge keine Seltenheit. Beinahe hasserfüll­te Kritik an der Homöopathi­e, besonders von Ärzten, die von diesem Bereich der Medizin keine Ahnung haben, dafür aber mit Spott nicht sparen, kennt man seit Jahrzehnte­n.

Um der Verschwöru­ngstheorie Nahrung zu verleihen, will ich gerne vermuten, dass die Pharmaindu­strie, der diese Heilmethod­e Umsätze kostet, möglicherw­eise an den für sie richtigen Schrauben gedreht hat. Die vielen Anhänger und ausgebilde­ten Homöopathe­n, in Österreich ohnehin gleichzeit­ig promoviert­e Schulmediz­iner, bleiben entsetzt und erstaunt zurück.

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