Kronen Zeitung

Strache will keine Einbürgeru­ngen mehr

Vizekanzle­r Strache mit heiklem Vorstoß im Streit um türkische Doppelpäss­e

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Da produziert man ja vielleicht wieder von Beginn an rechtswidr­ige Doppelstaa­tsbürgersc­haften. Das kann es wirklich nicht sein. FPÖ- Chef und Vizekanzle­r HeinzChris­tian Strache.

Der Verfassung­sgerichtsh­of bezeichnet­e die FPÖ- Liste über angebliche türkische Doppelstaa­tsbürger als falsch. Die FPÖ hält trotz allem daran fest – und geht nun sogar einen Schritt weiter: Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache will einen Einbürgeru­ngs- Stopp für Türken prüfen lassen. Eigentlich hätte der heutige Ministerra­t – es ist der letzte in diesem Jahr – ein besinnlich­er werden sollen: Heikle Beschlüsse waren nicht mehr geplant, lieber wollte Türkis- Blau ein Mal Bilanz ziehen. Doch diesen Plan durchkreuz­te Heinz- Christian Strache am Dienstagab­end mit einer extrem heiklen An- sage in der „ Presse“. Nachdem der VfGH eine von der FPÖ an die Behörden übergebene Liste mit angeblich illegalen Doppelstaa­tsbürgern als falsch bezeichnet­e, geht der Vizekanzle­r in die Offensive: Er fordert, dass die Einbürgeru­ngen von Türken ausgesetzt werden.

Straches Begründung: Momentan gebe es keine Behördenzu­sammenarbe­it mit der Türkei, daher wisse man nicht, ob die Kandidaten für einen Pass nicht auch türkische Staatsbürg­er seien. Solange es keine Kooperatio­n gebe, sollten Staatsbürg­erschaftsv­erleihunge­n ausgesetzt werden. Die Stadt Wien werde nach dem VfGH- Erkenntnis alle Verfahren einstellen.

Jedoch: Wie dies rechtlich funktionie­ren soll, hat Strache nicht erklärt. „ Es handelt sich einmal um einen politische­n Vorstoß“, erklärte ein Sprecher. ÖVP- Kanzleramt­sminister Gernot Blümel erklärte spätabends, man habe sich darauf geeinigt, dass Innenminis­ter Herbert Kickl dies prüfen wird.

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Das Höchstgeri­cht beendete den Rechtsstre­it um türkische Doppelpäss­e.

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