Die skurrile Welt des Energetikers
U- Kommission tagte 95.000 Euro teurer Schutzring im Mittelpunkt Wenig Neues von Ludwig und Frauenberger
Die U- Kommission offenbarte am Dienstag die skurrile Welt jenes Energetikers, der einen Schutzring um das KH Nord legte.
„ Promi“- Aufmarsch bei der U- Kommission zum Krankenhaus Nord. Die VIPs auf der Gästeliste: Bürgermeister Michael Ludwig und Ex- Stadträtin Sandra Frauenberger ( beide SPÖ). Die Politiker standen aber im Schatten von Energetiker Christoph Fasching, der in die Welten des Unterbewusstseins entführte.
Blitzlichtgewitter und ein lächelnder Bürgermeister mit Spickzettel in der Tasche. Michael Ludwig kam quasi in einer Doppelfunktion: als Bürgermeister und als ehemaliger Wohnbaustadtrat. Das Fazit seiner Befragung: Ludwig hat bestätigt, dass sein Ressort die Stellungnahmen zur Preisbewertung des Grundstücks erarbeitete, er in die Erstellung aber nicht eingebunden gewesen sei. Ludwig: „ Das haben die Experten der MA 69 gemacht.“
Genauso konnte der Bürgermeister nichts dazu sagen, warum 120 Millionen Euro an Investitionsrücklagen aus der Wohnbauförderung für das Krankenhaus abgerufen wurden, obwohl damals dort genug Liquidität vorhanden gewesen wäre. Laut Ludwig eine Entscheidung des Finanzressorts.
Nach ihm kam Ex- Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger an die Reihe. Wie viele andere vor ihr wollte auch sie keine Verant- wortung für das Debakel übernehmen. „ Den Bau zu organisieren ist eine Managementaufgabe“, so ihre einfache Erklärung. Beim Skandal um den 95.000 teuren Energie- Schutzring konnte Frauenberger ebenso wenig Neues berichten.
„ Es drohte der komplette Stillstand auf Baustelle“
Umso mehr der letzte Zeuge des Tages: Energetiker Christoph Fasching erhielt beim Eintreffen von Neos- Chef Christoph Wiederkehr das „ Goldene Brett vorm Kopf“überreicht, ein Negativpreis für pseudowissenschaftlichen Unfug. Danach berichtete er, dass man im Oktober 2017 an ihn herangetreten sei, um den drohenden Stillstand abzuwenden. Mit dem Rezept „ Geist bewegt Materie“laufe jetzt das Projekt aber wieder rund. Ein Teil davon war der Schutzring. „ Die Kritik daran kann ich nicht nachvollziehen“, so der Energetiker.