Ein Tonikum bei Fieber
Die Nelkenwurz
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert! – Keine Sorge, hier will ich niemanden dazu anstiften, die Bemühen um das eigene gute Verhalten ganz fallen zu lassen, um sich einer durchaus egoistischen Gleichgültigkeit gegenüber der Welt und dem Nächsten hinzugeben. Im Advent darf genau das Gegenteil eintreten, da wir ja zu Weihnachten die nicht bloß historische Tatsache feiern, dass Gott in Jesus Mensch wurde und sich so der Erdenbürger angenommen hat. Betrachtet man zum Beispiel die Nelkenwurz ( Geum urbanum), könnte man sehr oberflächlich fragen, was es denn mit diesem Gewächs schon Besonderes auf sich habe? Geht man im Sommer spazieren, kann man entdecken, wie dieses Heilkraut an den Wald- und Wegrändern inmitten anderer kaum beachteter Individuen aus der Pflanzenwelt gleichsam einfach so dahinwächst. Doch mit dieser Feststellung lässt sich wohl kaum der Wert heben, der in der Nelkenwurz tatsächlich steckt. Der Ruf dieses Rosengewächses war durchaus schon besser, als manche meinen. Gehen wir doch einmal zurück zum berühmten Paracelsus, der dieses Heilkraut bereits seinen Zeitge- nossen ans Herz gelegt hat. Sein Anliegen dabei war es, den Magen und den Darm in ihrer Verdauungsfunktion zu unterstützen. Auch bei Durchfall gilt damals wie heute, dass man auf die Nelkenwurz zurückgreifen kann. Wenn nun bis zum Frühjahr die Saison der grippalen Infekte wiederum viele von uns erreicht, sollten wir von vornherein schon darauf achten, unser Immunsystem durch eine vernünftige Lebensweise zu stärken. Ist man dann jedoch bereits angehalten, angesichts fiebriger Phasen das Bett zu hüten, so kann die Nelkenwurz eine stärkende Begleitung gerade für diese Zeit darstellen.