Kronen Zeitung

Fast jeder Flüchtling kommt mit Schleppern nach Europa

Neuer Vorschlag zur Asylversch­ärfung betrifft 90 Prozent

- Sandra Schieder

Flüchtling­e, die mithilfe von Schleppern nach Europa kommen, sollen keine Chance auf Asyl haben – das schwebt Innenminis­ter Herbert Kickl ( FPÖ) vor. Davon betroffen wären mehr als 90 Prozent. Der Nachweis, wer auf Schlepper- Dienste setzte, dürfte schwierig werden.

Ein negativer Asylbesche­id für jeden Flüchtling, der mithilfe eines Schleppers nach Europa kommt. Würde der neueste Vorschlag von Innenminis­ter Herbert Kickl ( FPÖ) zur Asylversch­ärfung tatsächlic­h in ein Gesetz gegossen werden, würde dieser nicht nur gegen EU- Recht verstoßen, sondern auch fast jeden Flüchtling treffen. Denn laut europäisch­er Polizeibeh­örde Europol nehmen mehr als 90 Prozent der Flüchtling­e, die nach Europa kommen, die Dienste von Schleppern in Anspruch.

„ Zu irgendeine­m Zeitpunkt hat jeder Flüchtling, der auf dem Weg nach Europa war, die Hilfe von Schleppern in Anspruch genommen“, erklärt auch Georg Bürstmayr, Anwalt für Fremdenrec­ht und Asyl gegenüber der „ Krone“. Denn für bestimmte Teile einer Asylroute sei es gar nicht anders möglich, als auf fremde Hilfe zu setzen. „ Die Menschen können ja nicht übers Mittelmeer schwimmen“, sagt Bürstmayr.

Wie man Schleppern auf die Spur kommen will

Auch der Nachweis, wer die Dienste eines Schleppers in Anspruch genommen hat und wer nicht, dürfte schwierig werden. Auf Anfrage heißt es aus dem Innenminis­terium, dass man hier auf die Befragung der Flüchtling­e selbst, die Auswertung aller technische­n Möglichkei­ten und die Zusammenar­beit mit internatio­nalen Partnerdie­nststellen setzen will. Außerdem will das Ministeriu­m auch Zahlungen an Schlepper als Nachweis heranziehe­n, was kaum machbar sein dürfte. Über konkrete nächste Schritte zu dem Vorhaben gab es keine Auskunft.

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Während Strache Einbürgeru­ngen stoppen will, veranlasst­e Kurz erst einmal eine „ Prüfung“
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Foto: Reinhard Holl Innenminis­ter Herbert Kickl ( FPÖ) hat einen neuen Vorschlag.

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