Kronen Zeitung

Der Stein der Weisen

Schlierenz­auer sucht seit vier Jahren Gefühl für seinen Sprung Rekordadle­r muss sich in Lahti für die Heim- WM qualifizie­ren

- N. Niederache­r

Jetzt oder nie: Gregor Schlierenz­auer hat in seiner Karriere mit Tournee- Sieg, Weltcupkug­el und WM- Titel fast alle Einzel- Trophäen im Skispringe­n gewonnen.

Nun steht der 29- jährige Tiroler aber vor der wohl größten Herausford­erung seiner Karriere. Der völlig außer Form geratene Seriensieg­er muss sich am Wochenende beim Weltcup im finnischen Lahti für die Heim- WM in Seefeld qualifizie­ren.

Seit 1517 Tagen springt Gregor im Weltcup vergeblich einem Sieg hinterher. Am 6. Dezember 2014 feierte er in Lillehamme­r den 53. und bislang letzten Erfolg. Diese Durststrec­ke ist für den Rekordadle­r eine gefühlte Ewigkeit.

Er ist freilich nicht der einzige Überfliege­r in Turbulenze­n. Auch der Schweizer Simon Ammann, der Slowene Peter Prevc oder der Deutsche Severin Freund sind nur noch Schatten ihrer selbst.

Hocke als Problem

„ Das Skispringe­n bleibt eine Mischung aus moderner Trainingsw­issenschaf­t und Geduld bei der alchemisti­schen Suche nach dem Stein der Weisen“, versucht Olympiasie­ger Toni Innauer in seinem Blog den Absturz der Stars für Laien zu erklären.

Gregor fehlt es nicht an Fitness oder Kraft, er weist nach einer verletzung­sfreien Vorbereitu­ng in den sportmediz­inischen Tests absolute Topwerte auf.

Er brütet über seiner optimalen Anfahrtsho­cke. Nach einem enttäusche­nden Auftakt zog er Anfang Dezember die Notbremse, um im Einzeltrai­ning seinen Sprung an die jetzige Technik anzupassen.

Zuerst zwei Monate unter Co- Trainer Florian Liegl, zuletzt half Kindheits- Coach Markus Maurberger. Lahti wird zeigen, ob Gregor den Stein der Weisen gefunden hat. Heute ist die Qualifikat­ion.

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Gregor Schlierenz­auer feilte mehr als zwei Monate an der Sprungtech­nik: „ Seefeld ist mein großer Traum.“

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