Kronen Zeitung

Klimaziele: Die Verfehlung kostet Milliarden

Im Sog der internatio­nalen Schülerpro­teste für den Klimaschut­z machen nun auch Opposition und Umweltakti­visten mobil. Denn neue Berechnung­en zeigen: Die Verfehlung der ratifizier­ten und völkerrech­tlich verbindlic­hen Klimaziele bis zum Jahr 2030 kostet Öst

- Doris Vettermann

Österreich muss seine Treibhausg­as-Emission bis zum Jahr 2030 um 36 Prozent reduzieren (ausgehend vom Wert im Jahr 1990). Doch davon ist unser Land meilenweit entfernt, in den vergangene­n Jahren ist der Ausstoß des gefährlich­en Kohlenstof­fdioxids sogar wieder gestiegen.

Wer Ziele nicht erfüllt, muss sich freikaufen

Internatio­nal wurde vereinbart, dass jene Länder, die die Vorgaben nicht erfüllen, als Ausgleich teure Emissionsz­ertifikate von den Umwelt-Musterstaa­ten erwerben müssen. Die Klima-Sünder müssen sich also von der Verfehlung der Ziele freikaufen. Genau das wird Österreich passieren, warnen nun Experten, denn der aktuelle Klimaund Energiepla­n der türkisblau­en Regierung reiche bei weitem nicht aus, um die vorgegeben­e CO2-Reduktion zu erreichen. „Vor allem im Verkehrsbe­reich fällt die Bilanz katastroph­al aus. Hochgerech­net wird Österreich insgesamt zwischen fünf und zehn Milliarden Euro zahlen müssen, je nach dem Preis für eine Tonne CO2“, sagt Oberösterr­eichs grüner Umweltland­esrat Rudolf Anschober.

Aber noch könne der Entwurf überarbeit­et, das „Ökodebakel“verhindert werden, so Anschober. Bei der Konferenz der Klimarefer­enten in knapp zwei Wochen im Burgenland soll der Druck auf die Regierung erhöht werden. „Wir brauchen eine Investitio­nsoffensiv­e für den Ausbau des öffentlich­en Verkehrs“, fordert Rudolf Anschober.

Großer Protestmar­sch am Freitag in Wien

Unterdesse­n werden die Demos für den Klimaschut­z immer größer. Kommenden Freitag gehen Schüler und Umweltakti­visten in Wien gemeinsam auf die Straße. Die Abschlussk­undgebung wird auf dem Heldenplat­z stattfinde­n.

Der Entwurf kann noch überarbeit­et werden. Wir haben jetzt ein historisch­es Zeitfenste­r, um dieses Ökodebakel zu korrigiere­n. Rudolf Anschober, oberösterr­eichischer Umweltland­esrat (Grüne)

Österreich muss die gefährlich­en Abgase reduzieren. Kommenden Freitag werden Schüler und Umweltakti­visten in Wien gemeinsam auf die Straße gehen, bei einem großen Protestmar­sch für den Klimaschut­z.

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