Sugar Daddy und Lolita
Bei Partnerschaften ist eine Altersdifferenz von +/– vier Jahren die Norm. In diesem Rahmen gibt es die wenigsten Passungsprobleme. Aber solange die Werte und Interessen passen, klappen auch Frühling/Herbst-Beziehungen.
Erfolgreiche Männer sind für eine viel jüngere Partnerin oft eine Imagezufuhr. Prominenz und sozialer Status strahlen auch auf die Partnerin ab. Umgekehrt wird ein reifer Mann, der ja in einer natürlichen biologischen Abbauphase ist, durch die Akzeptanz und das Begehren einer jungen Frau gestärkt. Sicherheit für Lebendigkeit ist die Devise vieler „Lolita-Sugar-Daddy-Verbindungen. Dass zwischen zwei Menschen am jeweils entgegengesetzten Ende der Lebensskala natürlich leicht Interessenkonflikte entstehen, ist klar. Der eine sucht Rückzug, der andere Action. Einer ist sexuell hungrig, der andere gesättigt. Auch die Auffassung von Geschlechterrollen oder Familienplanung kann eines Tages so differieren, dass die Beziehung zerbricht.
Vaterschaft steht heute hoch im Kurs. Es entspricht also dem Zeitgeist, dass der reife Mann mit einer jüngeren, fruchtbaren Gefährtin gerne noch einmal Vater wird. Ein „Start-over-Dad“ist oft schon mehrfacher Opa, bejaht aber bewusst ein spätes Kind, weil er sich dadurch verjüngt und auch nicht mehr alle Energien in die Karriere investieren muss. Die Bindung zwischen einem späten Vater und einem Kind ist nicht schlechter. Die Männer sind fitter als früher und biologisch jünger als ihr kalendarisches Alter. Ob eine Beziehung mit einer großen Altersdifferenz eine Familienerweiterung durch ein oder zwei Kinder verkraftet, ist fraglich. „Zu alt“ist ein Sugar Daddy meist nur für die normorientierte Umwelt.