Boni und „ Postenschacher“: Regierung hält Infos zurück
Warum schüttet ein Staatsbetrieb mit Millionenminus Boni an die Chefs aus? Was verdient Sonja Klima? War Kanzler Kurz auf der Fête Impériale? Zahlte er die Karten selbst, oder wurde er eingeladen? 61 Fragen zur Spanischen Hofreitschule mit den berühmten Lipizzanern hat die SPÖ im Parlament gestellt.
Die Antworten der zuständigen Ministerin Elisabeth Köstinger ( ÖVP) fallen dünn aus. Bei den Bezügen der Geschäftsführer verweist sie auf einen Regierungskodex von 2017. Daraus geht hervor, dass Elisabeth Gürtler damals 70.213,51 Euro ( fix) verdiente und Erwin Klissenbauer 150.489,35 Euro ( fix) plus 54.617,78 Euro ( variabel) kassierte sowie ein Dienstauto hat. Wie viel die neue Chefin Sonja Klima erhält, bleibt offen. Das werde erst veröffentlicht, heißt es.
Auch zum mutmaßlichen Qualitätsverlust bei Vorführungen und Reiterausbildung gibt es nur leere Floskeln. „ Die Hofreitschule ist ein Staatsbetrieb, eine Wiener Institution und lebt von Steuergeld. Die Bürger haben ein Recht auf Transparenz“, wettert SPÖ- Mandatar Harald Troch. „ Was Köstinger liefert, ist ein Hohn“, so der Parlamentarier, der bei der Gürtler- Nachfolge „ Postenschacher“ortet.
Denn eines kommt bei der Beantwortung doch heraus: Die Beraterfirma, die die Bewerber vorsortierte und bewertete, hat keine Ahnung von Reitsport und Pferden. Trotzdem räumte das Unternehmen 12.000 Euro ab.
A. Schönherr