„ Amoklauf im Kindergarten“
Die Psychologin, die Sozialbetreuerinnen – sie alle erschraken: Die Zellenwand des Mannes, dessen Geisteskrankheit in Haft erst so richtig durchgebrochen ist – war über und über mit Ankündigungen eines Amoklaufs beschmiert. Er wiegelte nun ab . . .
In Haft saß der 26- jährige Wiener, weil er eine Halle auf dem Flughafen in Schwechat geflutet hatte: 10 Monate, Schaden über 90.000 Euro! Grund: Er war gekündigt worden. Eigentlich würde er aber gerne wieder dort arbeiten.
Das könnte dauern. Denn erneut vor Gericht in Korneuburg ( NÖ) sitzt er, weil er Wahnvorstellungen von einem Amoklauf hat. In einem Kindergarten! Gesagt hat er dies der Anstaltspsychologin und Sozialbetreuerinnen – „ Sympathiepersonen“nennt sie der Staatsanwalt bzw. das Gesetz. Sie sind glaubwürdig.
Der junge Mann hat es aber nicht nur gesagt, sondern auch geschrieben. Auf die Zellenwände. „ Verf... Bevölkerungsexplosion“etwa. Und: „ Es ist ein echter Amoklauf mit Toten vonnöten!“Außerdem wolle er dann von der Polizei erschossen werden.
Beim Prozess versucht er, vor Richter Manfred Hohenecker zu kalmieren. Er wollte doch nur „ klarstellen, was wirklich böse Straftaten sind, für die man in Haft kommen solle“. Nicht so Lächerliches wie eine Überflutung, weswegen er sitzt.
Der 26- Jährige bekommt mittlerweile Depotspritzen gegen seine voll durchgebrochene Schizophrenie. Und will in eine Wohngemeinschaft. Das ist Richter und Gutachter ( noch) zu gefährlich: Einweisung. G. Gödel