Bresnik tritt kürzer
Dominic Thiems langjähriger Erfolgstrainer zieht sich mehr zurück Der 57- Jährige reist weniger, kümmert sich weiter ums Management „ Für meinen Spieler geht es vor allem um den Wohlfühl- Faktor“
Seit 16 Jahren arbeiten Tennis- Star Dominic Thiem und Günter Bresnik eng zusammen. Nun scheint der Erfolgstrainer aber etwas in die zweite Reihe rücken zu wollen. „ Ich kann nicht alles abdecken, will nicht mehr dauernd mitreisen“, erklärt der 57- Jährige. Auch bei den French Open wird statt ihm Nicolas Massu dabei sein.
Von einem Streit, wie er gerüchteweise zwischen Thiem und Bresnik kolportiert wurde, will Letzterer nichts wissen. „ Spannungen gibt es auch in jeder Ehe“, meinte schon Dominic. Sein Coach ergänzt: „ Eine Ehe ohne Spannungen wäre tot.“
Aber für Dominic sei es besser, wenn er bei Turnieren abends von Leuten umgeben sei, mit denen es etwas lockerer zugeht. „ Wenn sich da dauernd eine Person auf dem Prüfstand glaubt und der andere der Oberlehrer ist, ist das nicht förderlich.“
Mit Massu fühlt Dominic sich aktuell wohl. „ Er hat eine positive Ausstrahlung“, bekräftigt Thiem. Genau das erhofft sich Bresnik, der den Chilenen ausgesucht hatte. „ Er vermittelt Spielfreude und gute Laune. Da geht es um den Wohlfühl- Faktor. Sonst kann Dominic keine optimale Leistung abrufen.“
Freilich bleibt abzuwarten, wie sich die Arbeit mit Massu in den Ergebnissen niederschlägt. Die Sandplatz- Saison dient als Gradmesser. Bresnik bleibt aber Ansprechpartner: „ Fragt mit Dominic etwas, sage ich ihm, was ich davon halte.“
Der Vater als Coach
Trainer- Vater Wolfgang stand zuletzt mit Dominic in der Südstadt am Platz: „ Es gibt gewisse Abnützungserscheinungen, das kommt nach einer langen Beziehung vor. Nichts Dramatisches, aber momentan bin ich eine Art Puffer.“G. Bachler