Kronen Zeitung

Es ist, was es ist

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Die Arbeiterka­mmerWahl ist keine Nationalra­tswahl. Dieser völlig logische No- na- Hinweis ist notwendig, weil sich die SPÖ so unglaublic­h freut, dass man meinen könnte, die Roten hätten gerade die absolute Mehrheit im Parlament erobert. Wirklich zu verdenken ist ihnen der überdimens­ionale Jubel aber nicht, immerhin hatte die SPÖ in letzter Zeit nicht viel Grund zur Freude.

Und auch wenn das Ergebnis der AK- Wahl die Regierung weder in eine Krise noch sonst stürzt, ist es doch ein Zeichen und richtungsw­eisend. Der Urnengang ist ein Statement der Arbeitnehm­er, die sich von der türkis- blauen Regierung nicht entspreche­nd behandelt fühlen. Arbeitszei­t, soziale Gerechtigk­eit und leistbares Wohnen waren die tonangeben­den Themen im Wahlkampf. Laut dem Forschungs­institut SORA ist die Wahlbeteil­igung aus Protest gegen die Belastunge­n in der Arbeitswel­t gestiegen. Die ÖVP- FPÖ- Koalition sollte bei allem Kleinreden, das nun automatisc­h von der Regierungs­seite kommt, nicht vergessen, dass die Arbeitnehm­er generell die größte Wählergrup­pe sind.

Am Entscheide­ndsten ist der Erfolg für die SPÖ aber nach innen. Es ist mehr als nur ein Stimmungsa­ufheller, die Genossen haben gesehen, dass die Mobilisier­ung funktionie­rt. „ Das Resultat der Wahl ist enorm wichtig für die Basis, die braucht dringend Erfolgserl­ebnisse“, bringt es ein hoher Roter auf den Punkt.

Die SPÖ könnte nun den Schwung für die EU- Wahl mitnehmen – wenn ihr nicht wieder ein interner Zwist dazwischen­kommt.

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