Kronen Zeitung

Digitalste­uer: Der Zwerg zwickt . . .

- georg. wailand@ kronenzeit­ung. at

Es kommt nicht so oft vor, dass eine Maßnahme unserer Regierung medial in vielen Ländern für Aufsehen sorgt. Der Beschluss, im Alleingang eine fünfprozen­tige Digitalste­uer für Google, Facebook, Airbnb & Co. einzuführe­n, hat ein europaweit­es Echo gefunden. Von der „ Welt“über die „ Frankfurte­r Allgemeine“und Euronews bis hin zu Reuters: Sie alle berichtete­n über diese Maßnahme mit spürbarer Anerkennun­g, denn zuvor war der Versuch, eine europäisch­e Digitalste­uer einzuführe­n, am Widerstand mehrerer Länder gescheiter­t.

Und in Österreich? Da kritisiert­e der Europawahl­Kämpfer Schieder sofort, dass fünf Prozent zu wenig seien. Das mag schon sein, aber wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Österreich ist wirklich nicht das größte EU- Land, aber mit dem Schritt hat man Mut bewiesen: Auch ein Zwerg kann die Mächtigen zwicken. Die reichen Konzerne werden das verschmerz­en, was bleibt, ist ein erstes Signal, dass sich die EU- Länder nicht wie bisher kampflos der Markt- Macht der USRiesen ergeben.

Jetzt wollen die Franzosen und Spanier auch eine Art Digitalste­uer einführen, einmal sind es drei, dann wieder zwei Prozent, da war Österreich energische­r.

Das ist ein Akt der Steuer- Fairness gegenüber den vielen Klein- und Mittelbetr­ieben, die voll Steuern zahlen müssen, während es bei den US- Giganten bisher nur 0,8 Prozent waren? Eher ein Trost, aber immerhin hat sich der Zwerg aufgerafft, die Riesen zu zwicken . . .

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