Viele falsche Versprechungen
Nur auf Lug und Trug, auf Schwindel und Fälschungen ist die Existenz eines 28- jährigen angeblichen Akademikers aufgebaut. Sein Jusstudium soll auf falschen Urkunden beruhen. Letztlich wurde er sogar zum Betrüger. Die Opfer: Hilfe suchende Flüchtlinge, denen er das Blaue vom Himmel versprach.
Er sei so nervös, er könne über diese Sache nicht reden, ließ der Angeklagte das Gericht in Wien wissen. Nur so viel: „ Eines ergab das andere, und irgendwann kommt man nicht mehr heraus.“
Verteidiger Nikolaus Rast kündigte dann an, sein Mandant sei umfassend geständig. Der gebürtige Ägypter gibt damit zu, dass schon sein „ Magister der Rechtswissenschaften“auf falschen Urkunden beruhte, die er bei der Uni Linz vorgelegt hat.
Behindertenstatus auch ein Schwindel?
Weiters gesteht er, dass auch sein Behindertenstatus wohl auf reinem Schwindel beruhte. Entsprechende Befunde, die ihm eine Arbeitsunfähigkeit von mehr als 50 Prozent bescheinigten, hat er wohl selbst am Computer hergestellt. „ Aber das wurde doch eh von Fachärzten überprüft“, versucht er, sich zu rechtfertigen.
Auch seine Tätigkeit als „ Rechtsberater“bei einem Menschenrechtsverein hätte er ohne den erschwindelten Titel niemals bekommen. Und dort betrog er dann Hilfe Suchende Flüchtlinge, indem er ihnen Leistungen versprach, die er nie erbringen konnte. Er behauptete etwa, er könne Asylverfahren beeinflussen – gegen Bares, versteht sich. In einem Fall soll er sogar erklärt haben, er könne eine geplante Abschiebung verhindern.
Doch trotz des umfassenden Geständnisses musste der Einzelrichter vertagen. Der Schaden stieg auf 50.200 Euro an, daher ist jetzt ein Schöffensenat zuständig.
„ Ich bin seit Kurzem verheiratet“, schluchzt einstweilen der Angeklagte. Ob man da auch die Echtheit des Trauscheins hinterfragen sollte?