Krokodilstränen
Nicht nur die Jugendlichen sorgen sich sehr um die Beeinträchtigung der Umwelt. Es ist gut, dass immer mehr Tatsachen an die Öffentlichkeit gelangen. Diese Tatsachen, wie in den ausgezeichneten Beiträgen von den Herren Woltron oder Perry dargelegt, können allerdings schon jahrelang beobachtet werden. Brutale Rodungen durch Asfinag, Straßenmeistereien, Gewässerbehörden, Gemeinden . . . alle vorgebrachten Bedenken dagegen werden meist abgeschmettert oder sind nicht einmal eine Antwort wert. In Linz sieht es durch die Großbaustellen der Autobahngesellschaft aus wie nach einem Bombenangriff, Hunderte Bäume werden ohne viel Aufhebens gefällt, der Bewuchs entlang der Autobahn in Ansfelden wurde wegen Errichtung von überdimensionierten Lärmschutzwänden entfernt, der Bannwald des Kürnberger Waldes entlang der Donau von der Straßenmeisterei kahlgeschlagen, entlang Gewässern wurden enorme Rodungen vorgenommen. Das geschieht Jahr für Jahr.
Ich fürchte, dass sich an dieser Praxis, die zum System geworden ist, nichts ändern wird. Die Phrasen, die Politik und Wirtschaft jetzt den Jugendlichen servieren, klingen nach Krokodilstränen, nicht nach wirklichem Umdenken. Wie sehr wünsche ich mir, dass ich mich irre. Auch Senioren kämpfen um die Umwelt, zumal sie im Laufe eines Lebens deren immer schnellere Zerstörung relativ hilflos mit ansehen müssen.