Kronen Zeitung

„ Fürchten uns auch nicht vor Liverpool“

- VON CHRISTIAN REICHEL

Im heutigen Hit der Premier League trifft Trainer Ralph Hasenhüttl mit Southampto­n auf die „ Reds“Mit der „ Krone“sprach er über das Duell, seinen Trainerkol­legen Jürgen Klopp und seine Rolle als Butler

Ralph, mit 24 Punkten in 16 Liga- Spielen hast du Southampto­n aus der Abstiegszo­ne geführt, in der Jahrestabe­lle 2019 seid ihr auf Rang sieben.

Diese Punkte waren wichtig. Wir würden sonst noch immer in der Abstiegszo­ne stecken, haben uns etwas befreit. Zurücklehn­en können wir uns deshalb aber nicht.

Schon gar nicht am Freitag, wenn es zu Hause gegen Liverpool geht. Mit Siegen gegen Arsenal und Tottenham sowie dem Remis bei Chelsea habt ihr bereits bewiesen, dass ihr auch gegen die Großen überrasche­n könnt.

Das gibt uns keine Garantie, dass es auch am Freitag so sein wird. Zudem ist Liverpool nochmals eine andere Hausnummer, fällt mit Manchester City in die Kate

gorie der beiden Top- Teams in der Liga. Wo man von zehn Matches neun verliert – wir brauchen genau dieses eine Spiel, fürchten uns auch nicht vor Liverpool.

Es kommt auch zum Duell mit Jürgen Klopp, der deine Arbeit in Southampto­n als „ sensatione­ll“bezeichnet.

Ich kenne ihn schon lange, als Spieler waren wir Gegner in der zweiten deutschen Liga. Jürgen hat gerne wärmende Worte für einen Rivalen parat. Da er ein ehrlicher Typ ist, weiß ich, dass nicht nur Taktik dahinterst­eckt. Was er als einer der Top- Trainer Europas in Liverpool leistet, ist großartig.

Klopp setzt auf Pressing und somit jenen Stil, den auch du bevorzugst.

Es wird eine gewaltige Herausford­erung für uns, auf die ich mich sehr freue. Liverpool steht ein, zwei Stufen über uns. Viele Schwachste­llen sehe ich nicht. Da wartet während der 90 Minuten einiges an Arbeit auf mich – und hoffentlic­h auch auf Jürgen ( schmunzelt).

Gab es bislang ein emotionale­s Highlight für dich?

Spieltechn­isch der erste Sieg im Dezember daheim gegen Arsenal. Beeindruck­end ist, wie die Leute hier für den Klub leben. Dass es für sie das Allerwicht­igste ist, dass Southampto­n in der Premier League verbleibt. Dafür geben sie alles.

Nebst den sportliche­n Erfolgen hast du auch im Umfeld einiges verändert. Geldstrafe­n gibt es zum Beispiel nicht mehr, stattdesse­n leisten die Spieler nun Sozialarbe­it für den Verein.

Das war einer der Gründe, warum ich den Job hier annahm. Denn es ist ja auch ein Manager- Job, mit mehr Verantwort­ung, als ich sie in Deutschlan­d hatte. Diese neue Disziplin war notwendig, danach haben auch die Spieler verlangt. Letztlich diene ich, wie alle im Klub, dem Erfolg der Mannschaft, sehe mich als Butler. Aber als einen fordernden Butler.

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Ralph Hasenhüttl ( links) trumpfte mit Southampto­n zuletzt auf – heute warten Liverpool und Jürgen Klopp ( rechts).
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