Die SPÖ tauscht den Volksanwalt aus
Das Amt des Volksanwalts zählt zu den letzten prestigeträchtigen Jobs, die die SPÖ trotz ihres Oppositionsdaseins noch zu vergeben hat. Und genau dieses muss Günther Kräuter nun überraschend räumen – sehr zum Ärger seiner heftig protestierenden Landespartei.
Günther Kräuter hat wahrlich nichts unversucht gelassen, um sein Amt zu behalten: Der engagierte Volksanwalt bat die SPÖSpitze via Brief und Aussagen in Medien um den Verbleib an der Spitze der Volksanwaltschaft.
Doch letztlich half alles nichts: SPÖ- Chefin Pamela Rendi- Wagner will nämlich Bernhard Achitz, den leitenden Sekretär im ÖGB, als nächsten roten Volksanwalt. Der 53- jährige Achitz sei „ ausgewiesener Experte im Sozial- und Gesundheitsbereich“, deshalb verdiene er den – mit rund 15.000 Euro Monatsgage und regelmäßiger Fernsehpräsenz in der ORF- Sendung „ Bürgeranwalt“verbundenen – Job.
Pikant: Die SPÖ- Chefin verärgert damit einmal mehr die steirische SPÖ. Eine ihrer ersten Amtshandlungen als Vorsitzende war es, den Steirer Max Lercher als Geschäftsführer abzusetzen.
Dementsprechend empört reagierten die Steirer auf die Entscheidung Rendi- Wagners: Klubobmann Hannes Schwarz findet es „ unverständlich, warum Kräuter als Volksanwalt trotz exzellenter Arbeit nicht verlängert wird“. Aus Protest gegen die Parteispitze werde sich die Steirer- SPÖ bei der heutigen Abstimmung im roten Parteivorstand der Stimme enthalten, erklärte Schwarz.