Kronen Zeitung

Bettler- Banden im Billigflie­ger

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Das osteuropäi­sche Bettlerwes­en hat offenbar auch den Flughafen Wien erreicht. Ein Exekutivin­sider berichtet von täglich bis zu 30 jungen Männern und vereinzelt auch Frauen, die sich in Georgien ohne Einreisepa­piere an Bord einer Billigflug­linie schmuggeln und dann in Schwechat ( Niederöste­rreich) stranden.

Täglich um 13.30 Uhr kommt aus der drittgrößt­en Stadt Kutaissi ( mehr als 150.000 Einwohner) in Wien- Schwechat eine georgische Maschine an. Neben einigen seriösen Geschäftsl­euten und dem einen oder anderen Urlauber mit gültigem Visa befindet sich dabei meist eine stattliche Anzahl an Bettlern an Bord. „ Die billigen Flugticket­s von weit weniger als 100 Euro kommen den meist jungen Männern wie gerufen. Sie glauben, damit ein Einfallsto­r in die EU gefunden zu haben. Die Bettlermaf­ia agiert also offenbar immer dreister“, schildert ein Fremdenpol­izist, der sich täglich mit den georgische­n Passagiere­n, die illegal einzureise­n versuchen, herumschla­gen muss. Denn oft tummeln sich in der sogenannte­n neutralen Zone vor der Passkontro­lle – dem Niemandsla­nd im wahrsten Sinne des Wortes – bis zu 30 mutmaßlich­e Bettler: Einreisen dürfen diese meist nicht, weil sie weder Papiere noch Adresse oder Hotel in Österreich haben.

Diese Schar der kaum Deutsch sprechende­n und oftmals verwahrlos­ten Menschen muss bis zur Erledigung der Abschiebef­ormalitäte­n „ sicherheit­spolizeili­ch verwahrt“werden. Denn der Rückflug nach Kutaissi findet erst am nächsten Morgen um 5.55 Uhr statt.

Doch herumgespr­ochen hat es sich offenbar noch nicht. Denn kaum sind die einen gelandet, kommen ihre Landsleute karussella­rtig nach“, so ein Fluglinien­Mitarbeite­r, der regelmäßig Augenzeuge der Szene wird.

Völlig unklar ist den heimischen Behörden aber noch, wie die Georgier in ihrer Heimat überhaupt an Bord gehen können. Denn eigentlich dürften sie ohne Visa nicht in die Maschine.

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