Kronen Zeitung

Protestbri­ef gegen AKW- Ruine Mochovce

Österreich macht weiterhin gegen den grenznahen Reaktor Mochovce mobil:

- Mark Perry/ Christoph Matzl

Umweltmini­sterin Elisabeth Köstinger lässt in Sachen Mochovce nicht locker! Montag bat sie den slowakisch­en Botschafte­r Peter Mišík zu sich und konfrontie­rte ihn mit Österreich­s Sorgen wegen des Ausbaus des Schrottmei­lers. Auch Protestbri­efe gingen zu Wochenbegi­nn an die Regierung in Pressburg.

Wie berichtet, hatten die Enthüllung­en eines „ Whistleblo­wers“in der „ Krone“Alarmglock­en läuten lassen. Denn dessen Angaben über Baumängel sind dramatisch. „ Die offensicht­lich bestehende­n Si

cherheitsl­ücken in den Reaktoren 3 und 4 in Mochovce sind so gravierend, dass eine Inbetriebn­ahme für uns nicht akzeptabel ist“, so Köstinger zu Mišík.

Zeitgleich forderte sie den slowakisch­en Energiemin­ister Peter Ziga brieflich auf, unabhängig­e Atom- Inspektore­n ins Land zu lassen. Auch die Offenlegun­g von Dichtheits­prüfungen werden verlangt.

„ Die Slowakei hat uns zugesicher­t, dass die Reaktoren nicht hochgefahr­en werden, solange nicht alle Bedenken aus der Welt geschafft sind. Die Bitte um Inspektion­en habe ich selbst auch direkt an die Internatio­nale Atomaufsic­htsbehörde in Wien gerichtet,“so die Ökolady.

Oberösterr­eichs Umwelt-Landesrat Rudi Anschober ( Grüne) appelliert nun ebenfalls an die EU- Kommission, rasch einen Baustopp durchzuset­zen: „ Geht die Anlage in diesem Zustand in Betrieb, dann ist das ein Atomrisiko für ganz Europa, aber v. a. auch für meine nur 350 Kilometer entfernte Heimatstad­t Linz“.

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