Integrationsprojekte: Stadt will mehr Geld
Budget um 130.000 Euro überschritten Projekte gleich aus mehreren Töpfen gefördert Für Wien ist der Bund schuld
Der Stadt Wien geht bei den Förderungen von Integrationsprojekten das Geld aus. Das Jahr 2019 ist gerade erst ein Quartal alt, und schon muss das Budget um 130.000 Euro aufgestockt werden. Was die ÖVP vor allem empört, ist der undurchsichtige Förderdschungel.
Schon jetzt stellt die zuständige MA 17 ( Integration und Diversität) einen Antrag für seine Integrationsprojek
te. Und zwar geht es um zusätzliche 130.000 Euro für „ laufende Transferzahlungen an private Organisationen ohne Erwerbszweck“– sprich für Integrationsvereine aller Art. Mehr Infos gibt es für die Opposition nicht.
Für die Stadt ist auch hier die Bundesregierung schuld, wie ein Sprecher des Integrationsstadtrats Jürgen
Anstatt ihre verfehlte Integrationspolitik neu aufzustellen, pulvert die Stadt noch mehr Geld in das undurchsichtige System. Caroline Hungerländer ( ÖVP)
Czernohorszky ( SPÖ) sagt: „ Die Stadt setzt Schwerpunkte bei der Integration. Im Gegensatz zur Bundesregierung, die kürzt, gehen wir einen anderen Weg.“Als Positiv- Beispiel wird der Verein Hemayat genannt, dessen Budget von 30.600 auf 80.600 Euro erhöht wurde. Geholfen wird traumatisierten Flüchtlingen.
Die Wiener ÖVP kann aber genauso schnell ein Negativ- Beispiel nennen. Etwa das Projekt Core. Das ist ein Gemeinschaftsprojekt der MA 17, des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds, des Fonds Soziales Wien und eines EU- Partners. Hier wird es absurd: Core schüttet in den Jahren 2018/ 19 selbst 678.402,62 Euro an Förderungen aus – und das ohne Kontrollmöglichkeit für die Opposition. Wer gefördert wird: etwa Vereine, die sich um homosexuelle Flüchtlinge kümmern oder um den afghanischen Sport.
„ Anstatt ihre verfehlte Integrationspolitik neu aufzustellen, pulvert die Stadt nur noch mehr Geld in dieses undurchsichtige Vereinssystem“, erklärt ÖVP- Integrationssprecherin Caroline Hungerländer im „ Krone“Gespräch. „ Die Opposition wird gezwungen, ohne Unterlagen über Mehrausgaben in der Höhe von 130.000 Euro abzustimmen.“